Kirchheim. Eine Showbühne, Mitmachangebote, Essen und Trinken, Spiel und Spaß - mit einem großen Eröffnungsfest wird heute und morgen im Sportpark Weil nachträglich die im Juli vollzogene Inbetriebnahme gefeiert. Der FC Esslingen, im Sportpark beheimatet, feiert zudem sein Zehnjähriges - die Partylaune bei den Bezirksligakickern ist nach dem Bezirkspokalsieg im August inzwischen deutlich abgeflaut. Nur sieben von 18 möglichen Punkten im Ligabetrieb, nur Tabellenplatz acht statt eins: Es gibt keinen Erfolgsautomatismus beim vermeintlichen Topfavoriten.
Nun möchte der TSV Weilheim am Sonntag gerne den Partycrasher spielen. Die Basis dafür könnte allerdings besser sein. Das 2:2 gegen den FC Donzdorf taugt nur bedingt als Mutmacher. Zu tief saß nach Spielende der Frust über eine verspielte 2:0-Führung. Weilheims Trainer Oliver Klingler schaut nichtsdestotrotz zuversichtlich nach vorne. „Der Kader ist nun im Vergleich zum Saisonbeginn fast vollständig“, berichtet der Ex-Oberligakicker, auch gegen Donzdorf habe das Team bis zur unseligen Schlussphase „gut gegen den Ball gearbeitet“.
Julian Hagenacker entwickelt sich dabei aktuell besonders bemerkenswert. Der Nachwuchsakteur schoss gegen den FCD ein Tor selbst, bereitet das andere vor. Auch Keeper Yannik März weiß immer besser zu gefallen.
Ob der Elan gegen die Esslinger reichen wird? Zumindest sind diese angeschlagen. Zumal Titel-Mitkonkurrent JC Donzdorf am Donnerstagabend per 6:1 über den FTSV Kuchen zudem ein weiteres Ausrufezeichen setzte. Nach dem 0:1 vergangenen Sonntag in Neuhausen wirkte FCE-Trainer Lothar Mattner jedenfalls extrem enttäuscht. „Ich kann mir nicht erklären, was wir da gemacht haben“, ärgerte er sich. David Srsa fehlt gegen Weilheim (Gelb-Rot-Sperre).
SGEH rechnet sich was aus
Komfortabler stellt sich die Situation für die SGEH dar. Das 3:1 in Neidlingen steigert das Wohlbefinden. „Wenn wir einen guten Tag erwischen, können wir gegen den Spitzenreiter etwas holen“, sagt SGEH-Trainer Christian Mirbauer vor dem Hit gegen den FC Eislingen und kündigt eine mutige Spielweise an. „Wenn wir uns hinten reinstellen, werden wir keinen Blumentopf gewinnen“, vermutet der Coach. Ob die angeschlagenen Gökhan Demir und Marco Parrotta eine Option darstellen, bleibt ebenso offen, wie die Einsatzchance für den erkrankten Benjamin Kastl. Sascha Gökeler plagt sich wieder mit einer Oberschenkelverletzung herum, von der er dachte, sie sei längst ausgeheilt. Die SGEH und der FC Eislingen sind neben JC Donzdorf die einzigen noch ungeschlagenen Bezirksligateams. Erfolgreichster Chancenverwerter beim FCE: Der Ex-Kirchheimer Dominik Cseri mit fünf Saisontoren.
Sein Ex-Klub hat morgen eine als machbar anzusehende Aufgabe vor sich. Der VfL Kirchheim gas- tiert beim FC Rechberghausen. VfL-Abteilungsleiter Marc Butenuth wertet das jüngste 5:4 gegen Vorwärts Faurndau trotz einer Schwächephase des Teams in der Schlussphase positiv. „Die Einstellung hat gestimmt“, betont der Funktionär.
Der morgige Gegner brachte bisher in dieser Runde der Teckregion nur Gutes. Der TV Neidlingen siegte am Desenbach 6:1, der TSV Jesingen nahm den FCR in den Lehenäckern gar mit 8:1 auseinander. Andererseits sorgte das Team des einstigen VfL-Kickers Benedikt Petzet mit einem spektakulären 3:3 gegen den Titelfavorit JC Donzdorf Anfang September für Aufsehen. Der FCR: offenbar ein Widerpart der Sorte unberechenbar. Reimund Elbe