Owen. Mit der Bankenkrise haben sich etliche Anleger eine blutige Nase geholt. Seither wissen sehr viele das konservative Geschäftsmodell der Volks- und Raiffeisenbanken überaus zu schätzen. „Grundsolide und mit der Region verwurzelt“ stehen die genossenschaftlichen Banken für Sicherheit und Verlässlichkeit und dürfen sich über stetig steigende Umsätze freuen. Auch die Raiffeisenbank Teck konnte ihre Marktposition in ihrem Geschäftsgebiet rund um die Teck in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausbauen. Und mit dem Geschäftsergebnis des vergangenen Jahres sind die beiden Vorstandsmitglieder Bruno Foldenauer und Stefan Gerlach mehr als zufrieden: „Wir haben alle unsere Ziele erreicht und sind teilweise über den Erwartungen gewachsen.“
Die vorsichtig gewordenen Anleger schätzen ganz offensichtlich vorsichtige Banker und haben der Raiffeisenbank eine Steigerung der Bilanzsumme von 285 Millionen Euro im Jahr 2010 über 306 Millionen 2011 auf nunmehr 316 Millionen Euro beschert. Bei den Kundeneinlagen gab es 2012 ein Wachstum um 3,12 Prozent auf 7,7 Millionen Euro und bei den Krediten um 4,21 Prozent auf 8 Millionen Euro. Bei den Anlagen sind weiterhin hauptsächlich die kurzfristigen Angebote und angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase vor allem Sachwerte gefragt. „Der Wohnungsmarkt ist nahezu leer gefegt“, sagt Foldenauer. Die Nachfrage nach Immobilien sei inzwischen deutlich größer als das Angebot.
Viele Immobilienbesitzer, so Foldenauer, nutzen derzeit die günstigen Zinsen, um ihr Haus energetisch zu sanieren, was auch zu einer steigenden Kreditnachfrage führte. Ein wichtiges Thema für die Raiffeisenbank bleibt die Altersvorsorge. Mit einem Umsatzplus von 18 Prozent bei den Lebensversicherungen liegt die Raiffeisenbank Teck bundesweit in der Spitzengruppe. Ausgezeichnet wurde die Bank auch für die Vermittlung von Investmentfonds. In diesem Sektor gab es 2012 ein Plus von über 43 Prozent.
Überdurchschnittlich hoch ist mit 60 Prozent auch der Anteil der Kunden, die Mitglied der Raiffeisenbank Teck sind. 153 zusätzliche Mitglieder konnte die Bank im vergangenen Jahr gewinnen, und die nunmehr 10 968 Mitglieder dürfen sich auf eine Dividendenausschüttung in Höhe von voraussichtlich fünf Prozent freuen, verkündet Stefan Gerlach.
Trotz Zinstief konnte die Bank ihren Zinsüberschuss um 5,66 Prozent auf 418 000 Euro steigern und auch das Betriebsergebnis von 3,6 auf 3,8 Millionen Euro verbessern.
Die Bank, die unverändert 71 Mitarbeiter und sieben Auszubildende beschäftigt, hat im vergangenen Jahr weiter in ihr Filialnetz investiert. Die Geschäftsstelle in Dettingen wurde modernisiert und verzeichnete prompt den größten Kundenzuwachs.
Während Bruno Foldenauer und Stefan Gerlach angesichts der Zahlen sehr zufrieden auf das zurückliegende Jahr schauen, bereiten den Finanzexperten beim Blick in die Zukunft die strengen Regeln der Bankenaufsicht Kummer. „Nach dem Rasenmäherprinzip“ werde hier verfahren und nicht zwischen einer lokalen Bank und einer internationalen Großbank unterschieden. Gerade für kleine Banken bedeute dies einen unverhältnismäßigen bürokratischen Aufwand, sagen Foldenauer und Gerlach und fordern deshalb eine stärkere Berücksichtigung der unterschiedlichen Größe und Geschäftsmodelle der Banken.