Schlierbach. Das 44-jährige Opfer aus Kirchheim war am 21. August auf einem Feldweg in Schlierbach beim Spaziergang mit seinem Hund niedergeschossen worden. Nur einen Tag nach der Tat gelang es der Kriminalpolizei, einen 19-Jährigen und einen 23-Jährigen aus dem Landkreis Göppingen festzunehmen. Tags darauf wurde dann in Kirchheim der dritte Tatverdächtige, ein 26-jähriger Mann aus der Teckstadt, gefasst. Die drei Männer befinden sich seither wegen des dringenden Tatverdachtes, an einem versuchten Tötungsdelikt beteiligt zu sein, in Untersuchungshaft. Der 26 Jahre alte mutmaßliche Haupttäter soll die beiden anderen Männer angeworben, die Tatwaffe besorgt und das Tatfahrzeug an den Ortsrand von Schlierbach gelenkt haben, wo der 44-Jährige spazieren ging. Der 19 Jahre alte Schütze soll auf Anweisung des 26-Jährigen mehrere Schüsse mit der Waffe auf den Mann abgegeben haben. Das Opfer überlebte.
Gestern sind nun zwei weitere Tatverdächtige festgenommen worden. Einer von ihnen, ein 39-Jähriger, ist jedoch wieder auf freiem Fuß. Gegen ihn lag seit letzter Woche ein Haftbefehl wegen unerlaubten Besitzes einer Schusswaffe und Verbrechensverabredung vor. Der Mann steht im dringenden Verdacht, schon im Juni und Juli dieses Jahres ein erstes Angebot des 26 Jahre alten mutmaßlichen Haupttäters angenommen zu haben. Für Geld soll sich der 39-Jährige bereit erklärt haben, dem Opfer aufzulauern und es mit einer Waffe zu töten. Obwohl ihm Geld und Waffe überlassen wurden, setzte er das Vorhaben letztlich nicht um. Der 39-Jährige hat eingeräumt, das Angebot angenommen zu haben, um an das Geld zu gelangen. Tatsächlich habe er aber nicht beabsichtigt, den Auftrag auszuführen. Der Haftbefehl wurde gegen Meldeauflage außer Vollzug gesetzt.
Auch gegen einen 47 Jahre alten mutmaßlichen Tatbeteiligten hatte das Amtsgericht Ulm auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ulm bereits vergangene Woche einen Haftbefehl wegen Beihilfe zum Mord sowie Verstoßes gegen das Waffengesetz erlassen. Er steht im dringenden Verdacht, zunächst dem 39-Jährigen und später dann auch dem mutmaßlichen 19-jährigen Schützen die Tatwaffe zur Verfügung gestellt und beide Männer zudem in den Gebrauch der Waffe eingewiesen zu haben. Dabei soll der mutmaßliche Gehilfe den beabsichtigten Verwendungszweck gekannt haben. Der Mann, der die Vorwürfe bestreitet, befindet sich nun in Untersuchungshaft.
Unklar ist nach wie vor das Tatmotiv. Auch über den Verbleib der Waffe ist nichts bekannt.
Am Tag der Tat war der 44-jährige Kirchheimer, wie schon oft, mit seinem Hund in der Mittagszeit auf dem Feldweg zwischen dem Schlierbacher Schützenhaus und dem Wald spazieren gegangen. Auf dem Rückweg kam ihm ein Peugeot 106 entgegen. Das Opfer wurde aus dem Auto heraus beschossen und flüchtete in das nahe Maisfeld. Von dort aus alarmierte der verletzte 44-Jährige die Polizei. Als der Angeschossene im Maisfeld auf dem Boden lag, soll ihm der Schütze gefolgt sein und einen letzten Schuss abgefeuert haben.
Die Kriminalpolizei war nach Zeugenaufrufen und einer groß angelegten Bürgerbefragung in Schlierbach auf die Spur der Tatverdächtigen gekommen. Vor allem wurde von Zeugen der auffallend „gammelige“ Peugeot 106 in der Nähe des Tatorts beschrieben.lp/tb