Fussball
Wenn ein Dreizehnter zum Glückstag wird

Fußball Für die Landesliga-Frauen des TSV Wendlingen geht morgen eine historisch lange Punktspielabstinenz zu Ende.

Wendlingen. Als am 23. November des vergangenen Jahres Schiedsrichter Edgar Reichel in Brackenheim die Frauen-Landesligapartie zwischen dem TGV Dürrenzimmern und Wendlingen (2:1) abpfiff, konnte keiner nur ansatzweise erahnen, dass es für beide Teams der letzte Auftritt für lange Zeit sein sollte. Der TGV stieg später als Quotientenmeister auf, die Wendlinger wurden Fünfte im Abschlussklassement.

295 Tage nach dem Auftritt im Theodor-Heuss-Geburtsort geht es nun für den TSV Wendlingen am morgigen Sonntag ab 13 Uhr im heimischen Speck gegen die SpVgg Gröningen-Satteldorf ein beträchtliches Stück zurück in die Normalität. Der 13. September - sozusagen ein fußballerischer Glückstag. Nicht nur wegen dieser Sonderkonstellation stehen die Fußballerinnen aus Ötlingen und Wendlingen vor aufregenden Zeiten. 14 statt 12 Teams sind startklar, folglich 26 Saisonspiele statt 22 stehen auf dem Programm.

Trainer Simon Heller klingt nach Ende der Vorbereitung etwas nachdenklicher als noch zu Beginn: „Durch die Hygienemaßnahmen war der Trainingsbetrieb komplizierter.“ Und noch eine Erfahrung machte der Coach: Statt lang geplanter Urlaube fuhren und fahren seine Spielerinnen aufgrund der Corona-Lage eher spontaner ein paar Tage weg. So werden auch morgen mindestens zwei Kickerinnen fehlen. Doch die Personalplanung ist generell kein leichtes Unterfangen für die Spielgemeinschaft aus Wendlingen und Ötlingen. Auch kurz vor dem Rundenstart steht die genaue Kadergröße noch nicht fest. „Bei einigen Spielerinnen bleibt nach wie vor unklar, in welcher Stadt sie einen Studienplatz bekommen“, erläutert Heller. Das Verfahren sei sonst immer früher im Jahr abgeschlossen gewesen. Sicher ist mittlerweile, dass die aus der zweiten Mannschaft kommende Julia Reich studienbedingt nach Karlsruhe umzieht und deshalb nicht mehr zur Verfügung stehen wird.

Die jüngsten Ergebnisse gegen unterklassige Teams stimmen darüber hinaus nicht sonderlich froh: Im WFV-Pokal flog der TSV Wendlingen mit 2:3 in Mögglingen raus, das Testspiel beim TSV Bernhausen erbrachte wenige Tage später dasselbe Resultat. „Wir tun uns gegen tief stehende Gegner noch schwer“, sagt der Coach und ging deshalb im Training nochmals speziell auf diese Problemstellung ein. Der morgige Gegner dürfte es jedoch mit dem Defensivspiel nicht übertreiben: „Einer der Topfavoriten“, ist der Dritte der Abbruchsaison für TSVW-Kickerin Caroline Müller. Und auch für Simon Heller stellt der Auftaktgegner einen „definitiv harten Prüfstein“ dar. Reimund Elbe