Notzinger Kämmerer stellte Jahresrechnung 2011 dem Gemeinderat vor
Wider Erwarten guter Abschluss

Kämmerer Sven Kebache stellte dem Notzinger Gemeinderat die Jahresrechnung 2011 der Gemeindepflege samt Sonderrechnung Wasserversorgung vor.

Notzingen. „Das ist eine sehr positive Sache“, sagte Bürgermeister Sven Haumacher im Blick auf den wider Erwarten guten Abschluss der Jahresrechnung 2011. Kämmerer Sven Kebache begründete dann auch warum: die Wirtschaftskrise scheint überwunden, die Steuereinnahmen haben an den Spitzenwert von 2008 angeknüpft, zudem gab es Einnahmen aus dem kommunalen Finanzausgleich. „Wir konnten die Zuführungsrate deutlich verbessern“, so Sven Kebache.

Er konnte eine überplanmäßige Zuführung des Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt von knapp 760 000 Euro melden. In der Planung war er noch von einem Minus in Höhe von über 130 000 Euro ausgegangen. Deshalb blieben auch entgegen erster Befürchtungen die Rücklagen unangetastet. Statt einer Entnahme von rund 185 000 Euro konnte die Bodenbachgemeinde knapp 440 000 Euro zuführen. „Das Ergebnis im Vermögenshaushalt konnte um rund 625 000 Euro verbessert werden“, freute sich der Kämmerer. Der Rücklagenbestand liegt somit erstmals wieder seit 2009 über der Vier-Millionen-Euro-Marke, sprich bei rund 4,07 Millionen. Die Jahresrechnung sieht Sven Kebache im Zeichen des Aufschwungs. Vor allzu großer Euphorie warnt er allerdings: „Wir haben nur noch ein Baugrundstück zu verkaufen – Konsolidierung ist weiterhin erste Priorität.“

Insgesamt hat das Zahlenwerk ein Gesamtvolumen von rund 7,94 Millionen Euro. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt knapp 6,7 Millionen Euro und auf den Vermögens­haushalt rund 1,2 Millionen Euro. Somit beträgt die Pro-Kopf-Verschuldung in Notzingen 226 Euro je Einwohner und liegt weit unter dem Landesdurchschnitt von 502  Euro.

„Wir haben nie über unsere Verhältnisse gelebt. Es gehört Mut dazu, den Verlockungen zu widerstehen“, erklärte Herbert Hiller zum Thema Gemeindefinanzen. Eine derart geringe Pro-Kopf-Verschuldung sei in Anbetracht der Infrastruktur ein Riesenerfolg. Gleicher Ansicht war auch Erhard Reichle: „Wir haben eigentlich schon die zweite Kläranlage, die Kanalsanierung ist aktiver Umweltschutz, in Sachen Kindergärten sind wir gut aufgestellt und auch bei der Schule haben wir unsere Hausaufgaben gemacht.“ Für ihn ist aber auch die Balance zwischen Sparen und Wachstum wichtig, weshalb aus seiner Sicht das genehmigungsfähige Baugebiet so schnell als möglich in Angriff genommen werden sollte, um ortsansässigen Bauwilligen entsprechende Möglichkeiten bieten zu können.

Sven Kebache stellte in diesem Zusammenhang auch den Jahresabschluss der Wasserversorgung 2011 vor. „Er schließt trotz erhöhter Gebühren erneut mit einem Verlust ab. Waren es 2010 noch über 16 000 Euro, so sind es 2011 rund 11 000 Euro“, so der Kämmerer. Als Grund nannte er beispielsweise Unterhaltungsmaßnahmen, die unter anderem durch Rohrbrüche hervorgerufen worden sind. Das Rechnungsergebnis 2011 hat ein Gesamtvolumen von rund 700 000 Euro, auf den Erfolgsplan entfallen knapp 300 000 Euro und auf den Vermögensplan über 400 000 Euro.

Beiden Abschlüssen stimmte der Gemeinderat einstimmig zu beziehungsweise stellte das Ergebnis ebenso einmütig fest.