Bissingen macht ersten Schritt zu „Innenentwicklung“
Wiese wird Baugrund

Die Gemeinde Bissingen geht das Thema „Innenentwicklung“ an. Eine öffentliche Grünfläche im Wohngebiet „Bitzene II“ wird in Baugrund ­umgewandelt.

Bissingen. Was 1997 noch als artenreiche Wiese gepriesen wurde, muss heute einem Häusle weichen. „Innenentwicklung lautet das Gebot der Stunde“, erklärte Bissingens Bürgermeister Marcel Musolf in jüngster Ratssitzung. Deshalb änderte der Gemeinderat den Bebauungsplan „Bitzene II“. Das Wohngebiet liegt im südlichen Ortsteil in Richtung Jungviehweide. Dort, wo Breitensteinstraße und Lerchenbühl aufeinandertreffen, liegt das noch unbebaute, rund 450 Quadratmeter große Grundstück, das der Gemeinde gehört. Laut Bürgermeister Mu­solf „ein klassischer Einfamilienhausplatz“. Doch bevor das Plätzle verkauft und bebaut werden kann, müssen die Naturexperten ran. Brütet etwa der Halsbandschnäpper auf einem Baum der Grünanlage oder sitzt der Juchtenkäfer in der Baumhöhle? „Das wird im Moment untersucht“, so Rainer Metzger vom Vermessungsbüro Kuhn, Frickenhausen. „Wir gehen aber nicht davon aus, dass wir dort mit dem Artenschutz ein großes Problem bekommen“.

Das Thema „Innenentwicklung“ wird in der Seegemeinde Verwaltung und Gemeinderat die nächsten Jahre beschäftigen. Bevor im Außenbereich neue Bauplätze ausgewiesen werden, will Bissingen, wie andere Kommunen auch, zunächst Baulücken innerhalb des Orts schließen und schauen, wo in zweiter Reihe Wohnraum entstehen kann. Um mit gutem Beispiel voranzugehen, wandelt die Gemeinde öffentliche Grünfläche in Bauland um, wie das Beispiel „Bitzene II“ belegt.

„Schade, dass wir nicht noch mehr solcher Flächen haben“, bedauerte Marcel Musolf. Die meisten infrage kommenden Flächen innerorts sind allerdings in Privathand.