Zum Artikel „Kirchheim will das Wählen vereinfachen“ und dem Kommentar „Sachlich informieren“ vom 14. März
Die Stadtverwaltung und der Gemeinderat wollen die unechte Teilortswahl in Jesingen und Nabern abschaffen. Die Entsendung von Gemeinderäten aus den Ortschaften gilt seit der Eingemeindung und „kann“ abgeschafft werden. Abschaffung, nur weil das andere Städte tun? Die aus den Ortschaften kommenden Stadträte sind die Sprachrohre der Ortschaften, um deren Belange im Gemeinderat einzubringen. Finden dann die Belange der Teilorte Gehör und werden im Gemeinderat wahrgenommen? Kritik aus der Einwohnerschaft liegt somit auf der Hand. Wir sind keine Gallier, die sich unnötig an alt Hergebrachtem festbeißen. Wir wollen nur, dass unsere Interessen auch im Sinne der Gesamtstadt im Gemeinderat weiterhin gut vertreten werden. Ja, der Gemeinderat kann gerne verkleinert werden, aber nicht auf Kosten der Teilorte.
Ich stelle mich vehement gegen die Darstellung, dass die Abschaffung dieses mit viel Bedacht gewählte Konstrukts „längst überfällig“ ist. Nur damit alle Kirchheimer ihr Kreuzchen alle fünf Jahre einfacher an den richtigen Stellen auf dem Wahlzettel machen können? Durch bessere Information des Wahlvolkes könnte man Fehler vermeiden.
Durch die Abschaffung der unechten Teilortswahl würde den Teilorten und dem Stadtrat unwiederbringlich ein wichtiges Bindeglied genommen werden. Dieses Bindeglied muss, falls die unechte Teilortswahl abgeschafft wird, neu geschaffen werden.
Ulrich Doll, Kirchheim