Kirchheim/Nürtingen. Morgens um 9 Uhr in der Kirchheimer Klinik: Rettungssanitäterin Rhea Merits und Rettungsassistentin Elisabeth von Rein stehen mit ihrem Krankenwagen wie weitere drei Fahrzeuge parat. Die beiden sollen Christa Wirz von Kirchheim nach Nürtingen verlegen.
Die 66-Jährige Patientin aus Hattenhofen, die an Rheuma leidet, war mit starken Schmerzen und Lähmungserscheinungen überwiesen worden. In Kirchheim befindet sich seit dem Umzug aus dem aufgelösten Plochinger Krankenhaus die Rheumatologie der Kreiskliniken. Es bestand jedoch der Verdacht, dass es sich nicht um einen Rheumaschub, sondern um einen Wirbelsäulenschaden handelt. Das bestätigte sich nach einer tomografischen Untersuchung. Der Patientin wurden in einer vierstündigen Operation verengte Halswirbelkanäle aufgeweitet. Christian Rank, Oberarzt am Wirbelsäulenzentrum, sagt dazu: „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Rheumatologie, Neurologie und Wirbelsäulenchirurgie hat sich bewährt.“
„Ich konnte meine Beine und Arme kaum mehr bewegen und hatte starke Schmerzen“, berichtet Christa Wirz. „Nach der Operation ging es mir schnell besser. Mit Unterstützung des Pflegepersonals kann ich schon wieder ein Stück weit gehen, und auch eine Tasse kann ich wieder selbstständig halten.“
Damit der Umzug nach Nürtingen reibungslos abläuft, sei das Personal in doppelter Besetzung angetreten, erklärt die Kirchheimer Stationsleiterin Gabriele Haussmann. Dann wird Wirz mit vereinten Kräften auf die fahrbare Liege gehoben, durch die Gänge und per Aufzug bis ins Untergeschoss zum Wirtschaftshof geschoben, wo das Fahrzeug wartet.
Die mit einem Dreipunkt-Gurt auf der Liege gesicherte Patientin empfindet die viertelstündige Fahrt nach Nürtingen als angenehm. Auf dem Säer wird sie von Stationsleiterin Martina Herrlinger empfangen. Wirz bekommt sogar ein Zimmer mit Blick auf den Albtrauf. „Sie wird noch einige Tage bei uns bleiben, bis für sie ein Platz in einer neurologischen Rehabilitationseinrichtung gefunden ist“, erklärt Oberarzt Rank.
In Kirchheim bleibt die Unfallchirurgie mit allen Leistungen, auch in der Orthopädie. Zudem können sich alle Patienten an die zentrale Notaufnahme wenden. Auch planbare ambulante chirurgische Eingriffe wie die Behandlung von Krampfadern oder Eingriffe für Herzschrittmacher werden noch in Kirchheim vorgenommen, erklärt der Oberarzt für Allgemeinchirurgie Ingo Holler.