Konjunkturbericht der Industrie- und Handelskammer im Landkreis
Wirtschaft weiter im Aufwind

Die Wirtschaft im Landkreis Esslingen befindet sich auch weiterhin im Aufwind. Das berichtet die Industrie- und Handelskammer (IHK) nach Auswertung ihrer jüngsten Konjunkturumfrage.

Kreis Esslingen. Der Exportmotor laufe wieder rund – wenn auch noch nicht ganz auf Vorkrisenniveau, so die Industrie- und Handelskammer. Von allen Unternehmen entwickelten sich die international tätigen Industriebetriebe überdurchschnittlich erfolgreich. Aber auch regional aufgestellte Zulieferer und unternehmensnahe Dienstleis­ter profitierten von einer lokalen Weitervergabe von Teilaufträgen und partizipierten in zweiter Reihe an einer steigenden Auslandsnachfrage. Gleichzeitig gewinne die Binnennachfrage weiter an Bedeutung: Zum einen stiegen die inländischen Investitionsausgaben der Unternehmen, zum anderen stabilisiere sich der private Konsum, gestützt durch die positiven Entwicklungen am Arbeitsmarkt.

Die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen für Umsatz und Ertrag entwickelten sich ebenfalls weiter nach oben. Mittlerweile sei die Zahl der Unternehmen im Kreis mit gut laufenden Geschäften mit 32 Prozent wieder deutlich größer als die Zahl

Allerdings zeige die Umfrage auch, dass die Geschäftsentwicklung im kommenden Jahr mit der Dynamik der vergangenen zwölf Monate nicht Schritt halten werde: „Der Elan der künftigen Geschäftsentwicklung wird gebremst.“ Vor allem die konjunkturelle Instabilität bei wichtigen Exportpartnern aus Europa und den USA wirke als Bremsklotz. Darüber hinaus behinderten Preissprünge bei Rohstoffen und Energie eine verlässliche Preis- und Kostenkalkulation. Zudem ließen knappe Staatskassen im In- und Ausland weniger Spielraum für Aufträge als erwartet.

Trotzdem blickten die Unternehmen grundsätzlich optimistisch in die Zukunft. Die Zuversicht fuße auf dem Umstand, dass die Betriebe, trotz drohender Auftragsrückgänge aus dem Ausland, die Chancen für einen parallel einsetzenden selbsttragenden Aufschwung erkennen würden. Als Indizien gelten steigende Inlandsinvestitionen sowie ein stabiler privater Konsum. „Damit stehen die Zeichen der Wirtschaft insgesamt im Landkreis Esslingen auf moderater wirtschaftlicher Expansion“, so die Kammer.

Die konjunkturelle Erholung wirke sich auch auf die Personalpolitik aus. Ein Viertel der befragten Unternehmen im Kreis plane, in den nächsten zwölf Monaten das Personal aufzustocken, zum Teil auch durch Zeitarbeit. Allerdings definierten die Betriebe ihren Personalbedarf hauptsächlich für Fachkräfte.

Der Blick in die einzelnen Branchen zeigt, dass bei den Industriebetrieben im Landkreis Esslingen die Produktion vielerorts wieder auf Hochtouren läuft. 41 Prozent der Befragten beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 47 Prozent seien immerhin zufrieden. Zwölf Prozent hätten an den Folgen der Wirtschaftskrise nach wie vor noch schwer zu tragen. Die Umsätze seien im Vergleich zum Vorjahresquartal bei drei Vierteln der Firmen gestiegen. Die Kapazitätsauslastung liege bei beachtlichen 83 Prozent und habe sich seit dem Tiefpunkt im Frühjahr 2009 von 63 Prozent kontinuierlich verbessert.

Ihre Gewinne bewerteten ein Drittel der Betriebe hingegen als ungenügend. Kapitalkosten, gestiegene Rohstoffpreise und hohe Energiekosten seien hier ursächlich.

Die Erwartungen über die Geschäftsentwicklung in der Industrie seien überwiegend positiv. Die Dynamik der letzten Monate werde allerdings etwas gedämpft. 27 Prozent der befragten Unternehmen rechneten im kommenden Jahr mit Neueinstellungen, neun Prozent wollten Arbeitsplätze abbauen. Für die Beschäftigten von 63 Prozent der Industriebetriebe scheine der Arbeitsplatz sicher, so die IHK.

Der Handel verzeichne eine steigende Kauflaune im Landkreis Esslingen. Bei knapp einem Fünftel der Groß- und Einzelhändler liefen die

Auch die Dienstleister spürten weiter Aufwind. Mittlerweile bewerte ein Viertel der befragten Serviceunternehmen die eigene Geschäftslage positiv, weit über die Hälfte zeige sich zufrieden.

Während die Beratungsunternehmen, Informations- und Kommunikationsdienstleister sowie die Finanzdienstleister bereits seit Jahresbeginn immer besser werdende Geschäfte meldeten, gelte dies mittlerweile auch für die ehemaligen Sorgenkinder Gastronomie sowie die Bereiche Transport und Verkehr. Die Erwartungen der Dienstleister seien voller Zuversicht. Fast die Hälfte rechne mit einer Verbesserung der Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Über Neueinstellungen denke derzeit ein Viertel aller Betriebe der Dienstleistungsbranche nach.pm