Kirchheim. Eine besondere Punktlandung schaffte Clemens Moll, der eingangs bemerkte: „Das ist heute nicht nur meine letzte Haushaltsrede als Naberner Ortsvorsteher, sondern auch eine meine letzten Amtshandlungen bei der Stadt Kirchheim.“ Anfang Dezember verlässt er Nabern und tritt seine neue Stelle als Bürgermeister von Amtzell an. Nabern will er aber nicht aus den Augen verlieren, weswegen er einen flammenden Appell für die Ortsteile hielt. Aus den Augen verloren haben die Naberner auch den Neubau der Gießnauhalle nicht, selbst wenn das Unternehmen bislang immer an den fehlenden Landeszuschüssen gescheitert ist. Deshalb sei es jetzt unerlässlich, wenigstens die Toiletten in der alten Gießnauhalle zu saniern. Und um doch noch eine neue Halle bekommen zu können, habe Nabern „auch im vergangenen Jahr wieder an allen Ecken und Enden gespart“. Große Sorge bereite derzeit die Heizung im Feuerwehrhaus, und auch ein neues Gewerbegebiet für örtliche Handwerker sei dringend
nötig. Außerdem stellt der Naberner Ortschaftsrat den Antrag, den Bebauungsplan „Braike“ zu ändern, sodass es kleinere Grundstücke gibt.
Unter einer Fülle haushaltswirksamer Anträge aus dem Ortschaftsrat griff der Ortsvorsteher einige heraus, allen voran die Einstellung von Mitteln für die Sanierung oder den Neubau der Halle. Außerdem hoffen die Ötlinger auf wirksamen Hochwasserschutz, den Umbau des Ortseinganges von Lindorf kommend und anderes mehr. Zu den Akten legen kann man möglicherweise das als Vorratsfläche betrachtete Baugebiet „Berg Ost“ angesichts der demografischen Entwicklung.
Mit einem aussagekräftigen Blick zurück unterhielt Lindorfs Ortsvorsteher Stefan Würtele die Zuhörer. Schließlich jährt sich die Eingemeindung von Lindorf und Ötlingen heuer zum 75. Mal. Aus diesem Anlass zitierte der Ortsvorsteher aus dem Eingemeindungsvertrag vom 1. März 1935. Die Passage „Das gesamte Vermögen der Gemeinde Lindorf geht auf die Stadtgemeinde Kirchheim über“, wurde mit dem humorvollen Zwischenruf „Recht so!“ kommentiert. Aus Paragraf elf leitete der Redner aber auch eine Verantwortung ab. Darin verpflichtete sich nämlich die Stadtgemeinde, die öffentlichen Einrichtungen in Lindorf zu erhalten, zu unterhalten, auszubauen und fortzuentwickeln. „Um einen zukunftsfähigen Stadtteil zu erhalten, bitte ich Sie, dafür Finanzmittel zur Verfügung zu stellen“, schloss Würtele den Bogen von der Vergangenheit in die Zukunft. Dabei sind die Wünsche noch recht bescheiden: Besonders am Herzen liegt den Lindorfern die Neugestaltung der Ortseingänge von Reudern und Ötlingen kommend. Mit 70 000 Euro veranschlagt ist der Wunsch, den Kindergarten Reuderner Straße zu sanieren.