Zum Artikel „Zankapfel Zaun wegen Reh und Co.“ vom 1. Februar
Der Sachverhalt ist für mich ganz klar - ein Wildschutzzaun wird entfernt, und wo bisher fast keine Wildunfälle passiert sind, häufen sich diese daraufhin extrem.
Die Stellungnahme der Kreisverwaltung erscheint mir dagegen eher nicht logisch. Der Zaun sei stark beschädigt gewesen und habe große Lücken aufgewiesen, trotzdem gab es offensichtlich bis zu seinem Abriss fast keine Wildunfälle dort. Aus Naturschutzgründen könne der Wildschutzzaun nicht wieder aufgebaut werden, obwohl der alte Wildschutzzaun betreffend Naturschutz offensichtlich keinen Handlungsbedarf ergeben hatte und aus anderen Gründen abgerissen wurde. Was nutzt den Tieren die ökologische Durchgängigkeit der freien Landschaft, wenn sie reihenweise auf der Kreisstraße verletzt und getötet werden. Die Zahlen der amtlichen Statistik, demnach der Streckenabschnitt im Kreisvergleich nicht auffällig wäre, werden vom Pressesprecher des Landratsamtes leider nicht genannt. Für die Bevölkerung bleibt daher offen, welchen Maßstab die Behörden für einen Unfallschwerpunkt anlegen. Für mich sind das alles nur Ausreden der Behörden, um sich vor der Verantwortung für die Folgen ihres Handelns zu drücken.
Mit Menschenverstand kommt man nur zu einer Lösung - der Wildschutzzaun muss wieder aufgebaut werden, und zwar von denen, die ihn abgebaut haben. Alles andere passt auch tierschutzrechtlich gar nicht mehr in die Zeit.
Cristina Gnass, Kirchheim