Der Teckbote hat sich auf Dettingens Straßen zur Zukunft des Kindergartens Regenbogen umgehört
Wohin mit dem Dettinger Kindergarten?

In Dettingen wird derzeit hitzig diskutiert: Soll der Kindergarten Regenbogen an der Hinteren Straße saniert oder in den Unteren Wiesen neu gebaut werden? Der Gemeinderat ist tief gespalten – und auch bei den Bürgern gibt es unterschiedliche Ansichten. Das ergab eine Straßenumfrage des Teckboten in der Dettinger Ortsmitte.

Wie sieht die Zukunft der evangelischen Kindertagesstätte Regenbogen aus? Bei diesem Thema sind die Bürger Dettingens, ebenso wi
Wie sieht die Zukunft der evangelischen Kindertagesstätte Regenbogen aus? Bei diesem Thema sind die Bürger Dettingens, ebenso wie die Gemeinderäte, unterschiedlicher Meinung.Fotos: Jean-Luc Jacques
Dettingen. „Ich fände es nicht gut, wenn der Kindergarten Regenbogen in die Unteren Wiesen verlegt würde“, sagt die 36-jährige Monica Hrsak, deren Sohn momentan die vierte Klasse der Dettinger Grundschule besucht. Sie plädiert vielmehr dafür, dass der Kindergarten weiterhin „zentral im Ortskern“ bleibt – genauso wie die Grundschule. Das Hauptargument ist für Monica
Umfrage Kindergarten Regenbogen
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Hrsak, dass sich das Leben im Ortskern abspielen sollte und nicht draußen auf der grünen Wiese. Hinzu käme, dass die Kinder dann einen weiteren Weg auf sich nehmen müssten und dass dieser mit gewissen Risiken verbunden sei. „Allerdings fahren manche Leute auch in der Ortsmitte wie die Wilden“, räumte sie ein.

Ähnlicher Meinung ist die 36-jährige Michaela Blankenhorn, deren sechs, acht und zehn Jahre alte Kinder früher den Kindergarten Regenbogen besucht haben. „Der Kindergarten sollte im Ort bleiben“, sagt sie. Denn der Weg in die Unteren Wiesen sei für die Kinder „viel zu weit“. Außerdem

Umfrage Kindergarten Regenbogen
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sei es gefährlich, durch die Un­terführung un­ter der Bun­desstraße zu gehen, weil dort viele mit dem Fahrrad „durchrasen“ würden. Michaela Blankenhorn ist davon überzeugt, dass die Eltern deshalb ihre Kinder mit dem Auto zum Kindergarten bringen und sie wieder abholen würden. „Und dann würde der Verkehr zunehmen.“ Sie kann sich außerdem nicht mit einem großen „Kindergarten-Komplex“ in den Unteren Wiesen anfreunden. Eine familiäre Atmosphäre sei für die Kleinen besser, findet die 36-Jährige.

Die Grundschule in den Unteren Wiesen könnte sich die 36-Jährige hingegen vorstellen. „Die Kinder haben dann ein gewisses Alter. Dann geht das eher.“

Ganz anders sieht das der 62 Jahre alte Jochen Stahl: Er spricht von einer „maroden Bausubstanz“ des bestehenden Kindergarten-Gebäudes an der Hinteren Straße. Bei einer Sanierung würde „nie eine saubere Lösung rauskommen“, ist er überzeugt. Auch in Zeiten knapper Kassen sei es

Umfrage Kindergarten Regenbogen
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unerlässlich, in die Kinder zu investieren und nach der bestmöglichen Lösung zu suchen. Zu den hitzigen Diskussionen im Gemeinderat und zu der Pattsituation, die in den beiden vergangenen Sitzungen zu keinem Ergebnis führte, sagt er: „Wenn die Fronten so verhärtet sind, dann gibt es immer eine dritte Lösung.“ Deshalb spricht sich Jochen Stahl für einen Neubau des Kindergartens Regenbogen irgendwo in der Ortsmitte aus – möglicherweise in der Nähe des Neubaugebiets Goldmorgen Süd.

Ein großes Zentrum jedenfalls, wie es in den Unteren Wiesen entstehen könnte, hält er „pädagogisch nicht für sinnvoll“ – ebenso wenig eine Containerlösung, die im Falle einer Sanierung des bestehenden Kindergartengebäudes auf die Kinder zukäme.

Auch die 58 Jahre alte Rosemarie Dittinger plädiert für eine dritte Lösung: nämlich einen Neubau in der Ortsmitte. Den Weg in die Un­teren Wiesen findet sie zu weit. Darü­ber hi­naus sei es in der Un­ter­führung „zu dunkel“. Außerdem verweist sie ebenfalls auf die Gefahren durch Fahrradfahrer.

Umfrage Kindergarten Regenbogen
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„Scheinbar hat man ja junge Familien, die in Dettingen gebaut haben, damit gelockt, dass der Kindergarten im Ort bleibt“, führt sie ein weiteres Argument ins Feld. 2,1 Millionen Euro in das über 50 Jahre alte Gebäude an der Hinteren Straße zu stecken, hält Rosemarie Dittinger für „nicht rentabel“. Deshalb sei es besser, das Grundstück zu verkaufen und an einer anderen Stelle in der Ortsmitte neu zu bauen.

Gespalten sind bei diesem Thema die Eheleute Marga und Kurt Westermann. Während sich der 74-Jährige ganz klar für die Sanierung und den Verbleib des Kindergartens in der Ortsmitte ausspricht,

Umfrage Kindergarten Regenbogen
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findet die 73-Jährige Gefallen an der Variante Neubau in den Unteren Wiesen. „Wenn alles an einer Stelle ist, bringt das Vorteile, zum Beispiel beim Mittagessen“, sagt sie. Ihr Mann ist hingegen der festen Überzeugung, dass man „nicht alle alten Gebäude bloß abreißen darf“. Für die
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Sanierung an der Hinteren Straße würde es außerdem Zuschüsse geben, was für den Neubau jenseits der Bundesstraße nicht der Fall sei.