Lokales
Zahlreiche Autos und Lkw schoben sich durch Weilheim

Viel zu erfahren und zu diskutieren gab es am Dienstag in Wiesensteig: nicht nur bei der Bürgerinfoveranstaltung, sondern auch bei der Sitzung des Kreistagsausschusses am Nachmittag.

Heike Allmendinger

Wiesensteig. In den Stunden vor der Bürgerinfoveranstaltung tagte der Ausschuss für Umwelt und Verkehr des Göppinger Kreistags. Den Räten wurden dabei auch die Erkenntnisse des Verkehrsgutachtens und der naturschutzrechtlichen Prüfungen vorgestellt. Am Ende war sich die große Mehrheit einig: Die Kreisräte unterstützen weiterhin die Planungen zum Baumwipfelpfad, weil ihrer Meinung nach die Chancen des „Leuchtturm-Projekts“ in Sachen Tourismus für den Kreis Göppingen überwiegen. Außerdem entstünden dadurch Arbeitsplätze: Investor Bernd Bayerköhler spricht von 15 Vollzeitarbeitsplätzen und 13 Arbeitsplätzen auf 400-Euro-Basis.

Immer wieder für Gesprächsstoff sorgte dann abends bei der Bürgerinfoveranstaltung auch die Vollsperrung der Autobahn 8, die genau an diesem Tag nach einem Unfall notwendig geworden war. Tausende Autos und Lkw schoben sich durch Weilheim und Wiesensteig. „Meine heutige Anreise war machbar, aber nicht problemlos“, sagte Weilheims


Bürgermeister Züfle – und spielte damit auf die hohe Verkehrsbelastung in Weilheim an, die schon jetzt ohne den Baumwipfelpfad bei Autobahnumleitungen vorhanden sei. Er bemängelte, dass im Verkehrsgutachten kein Wort über diese Problematik zu lesen sei. „Ich hätte mir hier mehr erhofft, auch weil dieser Aspekt bei unserem Termin am 24. Mai gegenüber der Stadt Wiesensteig und dem Kreis Göppingen explizit angesprochen wurde.“

Im Rahmen des Verkehrsgutachtens wurde auch überprüft, ob sich mit den bestehenden ÖPNV-Buslinien aus Kirchheim und Göppingen hoch zum Reußenstein eine Entlastung der betroffenen Gemeinden beim Verkehr ergeben würde. Das Gutachten kommt jedoch zu dem Schluss, dass dies nur hohe Kosten verursachen und kaum Vorteile mit sich bringen würde. Unabhängig davon ist im Stauferkreis ein Rad- und Wanderbus geplant, von dem man sich Verbesserungen verspricht.

Entlastung soll außerdem ein Shuttleverkehr bringen. Wie Jörg-Michael Wienecke vom Göppinger Landratsamt bei der Infoveranstaltung erläuterte, könnte der geplante Parkplatz beim Reußenstein an Spitzentagen gesperrt werden. An solchen Tagen könnte der Besucherstrom komplett über den Shuttleverkehr abgefangen werden.

Am 7. Oktober stimmen etwa 1 560 Wiesensteiger über den Baumwipfelpfad ab. In Neidlingen und Weilheim kann es zu diesem Thema rechtlich keinen Bürgerentscheid geben, weil der geplante Wipfelpfad nicht auf ihrer Gemarkung liegt. Im Rahmen der Planungen können die betroffenen Kommunen aber Stellungnahmen abgeben, sagte Wiesensteigs Bürgermeister.

Stimmen die Wiesensteiger mit Nein, ist das Projekt vom Tisch. Sprechen sie sich dafür aus, „dann heißt das aber noch nicht, dass der Pfad auch gebaut wird“, sagte Landrat Wolff. In einem solchen Fall würden zunächst weitere Schritte eingeleitet werden, zum Beispiel stünden dann im Bereich Naturschutz weitere Prüfungen an.