Für 2015 ist eine Neuauflage des Kunst- und Aktionspfads am Randecker Maar vorgesehen
Ziegelhütte legt sich wieder ins Zeug

Kunst und Aktionen hatten vor zwei Jahren unzählige Besucher auf den passenden Pfad zwischen Randecker Maar und Ochsenwang geführt. Die Veranstaltung war so erfolgreich, dass sie im kommenden Jahr eine Fortsetzung finden soll. Am bewährten Konzept will die Erziehungshilfeeinrichtung Ziegelhütte festhalten. Aber natürlich entsteht bis Juni 2015 noch eine ganze Reihe neuer Kunstwerke.

Andreas Volz

Bissingen. Regionale Künstler stellen beim Kunst- und Aktionspfad ihre Werke aus. Ob sie sich beruflich oder hobbymäßig der Kunst verschrieben haben, spielt dabei keine Rolle. Ganz wichtig ist es natürlich auch, dass die Jugendlichen der Ziegelhütte an dem einen oder anderen Kunstwerk selbst mitarbeiten können – unter Anleitung von Künstlern, Lehrern und Betreuern. Somit sind sie von Anfang an eingebunden in die Großveranstaltung, die 2015 auf sie zukommt.

Das größte, und damit wohl auch spektakulärste Werk des Kunst- und Aktionspfads 2012 war der Drache von der Limburg, den Rudolf Mrazek gemeinsam mit Jugendlichen der Ziegelhütte geschaffen hatte. Für 2015 ist nun ein ähnlich kolossales Werk mit sagenhafter Anbindung an die Umgebung vorgesehen. In diesem Fall sind die gigantischen Ausmaße durch das Thema bereits zwingend vorgegeben: Der Riese Heim soll aus Holz nachgebildet werden, fünf Meter breit und sogar zehn Meter hoch!

Die Arbeiten sind bereits weit gediehen, denn schließlich hat Rudolf Mrazek auch noch eine weitere Idee, die bis zur Eröffnung des neuen Kunst- und Aktionspfads umgesetzt sein muss: Der „Bürglesgeist“, der für Bissinger und Ochsenwanger gleichermaßen eine Rolle spielt, soll ebenfalls als Holzkunstwerk in Erscheinung treten.

Weitere Projekte, für die eine Planung vorliegt, sind „Der rote Faden im Lebenslauf“ – den Constanze Beilharz gemeinsam mit vier Jugendlichen der Ziegelhütte „abspulen“ will – und eine Installation, um Klänge und Farben sinnlich zu erleben. Auch für dieses Sinnesprojekt, das im denkmalgeschützten Schafstall im Randeck untergebracht wird, zeichnet Constanze Beilharz verantwortlich. Mit dabei ist auch Winfried Tränkner, der unter anderem selbst ein Projekt mit Jugendlichen leitet.

Hendrik van Woudenberg, Geschäftsführer der Ziegelhütte und „spiritus rector“ des Kunst- und Aktionspfads, betont im Vorgespräch, dass noch längst nicht alle Kunstobjekte festgelegt und auch noch nicht alle Gespräche mit Künstlern geführt sind. Besonders stolz ist er aber bereits auf die Zusage eines renommierten Künstlers, der sich erstmals am Kunst- und Aktionspfad beteiligt: Peter Simon Mühlhäußer. der im vergangenen Jahr sogar auf der Biennale in Venedig vertreten war. „Ich will ja hier nur mit regionalen Künstlern arbeiten“, sagt Hendrik van Woudenberg. „Und bei Peter Simon Mühlhäußer passt das wirklich gut, denn er ist in Bad Boll aufgewachsen.“

Zur Planung für 2015 gehört natürlich auch ein umfangreiches Begleitprogramm, über das im Vorfeld noch genauer berichtet wird. Eines aber steht jetzt schon fest: Der nächste Kunst- und Aktionspfad wird am Samstag, 27. Juni 2015, um 14 Uhr eröffnet, und die Objekte sollen bis Ende August frei zugänglich sein.