Schlierbach. Auf dem Timmelsjoch empfing die Gruppe in 2 509 Metern Höhe dichtes Schneetreiben bei minus drei Grad Celsius, und ein Sturm wehte über die Passhöhe. Standquartier der Schlierbacher war das Hotel Alpenblick in Pfelders im hinteren Passeiertal. Von dort aus liefen sich die Wanderfreunde zunächst einmal auf der Lazinser Alm im Talschluss des Pfelderer Tales ein, wo sie in der Abendsonne einen guten Roten genossen.
Tags darauf wurden drei Gruppen gebildet, da eine Gruppengröße von 27 Personen im Hochgebirge zu gefährlich und nicht überschaubar ist. Bei strahlend blauem Himmel, herrlichem Sonnenschein und Schnee in den Bergen ab 2 300 Meter, machten sich die Gruppen auf den Weg.
Gruppe eins stieg mit Gerd Stark als Führer über die Schneid Alm zur Zwickauer Hütte am Fuß des Hinteren Seelenkogels. Nach vier Stunden flotten Aufstiegs war die Hütte erreicht. Ein grandioser Rundumblick über die Dolomiten und bis zur Marmolata entschädigte für die Strapazen.
Gruppe zwei mit „Lothi“ Ullrich stieg zur Schneid Alm auf und dann weiter zur Lazinser Alm. Gruppe drei mit Kurt Moll wanderte über die Grünbodenhütte zur Faltschnal Alm mit herrlichem Blick auf die Dreitausender der Ötztaler Alpen und zur Zwickauer Hütte, wo mit dem Fernglas der Aufstieg der beiden anderen Gruppen beobachtet wurde.
Nach einer guten Jause erfolgte der Abstieg zum Lazinser Hof und von dort zurück nach Pfelders. In der Sauna und im Hallenbad des Hotels machten die Bergwanderer die müden Knochen wieder flott.
Am dritten Tag ging es gemeinsam zur Lazinser Alm. Dort trennten sich die Wege. Eine Gruppe mit „Lothi“ Ullrich als Bergführer wagte den Aufstieg zur Stettiner Hütte am Eisjöchel, die nach viereinhalb Stunden von allen erreicht wurde. Die zweite Gruppe mit Gerd Stark machte sich auf den langen Weg zu den Spronser Seen, durch das Lazinser Tal zur Bock Hütt Alm und weiter zur Schafhütte und zum Spronser Joch. Hier gab es einen herrlichen Ausblick über die Texelgruppe und die Spronser Seen. Auf dem Rückweg über das Faltschnaljöchel sah die Gruppe in den Felsen ein Rudel Steinböcke, das zu manch tollem Foto führte.
Durch das Faltschnaltal und die Faltschnal Alm, wo erst einmal der Durst gestillt wurde, erreichte die Gruppe nach achteinhalb Stunden wieder Pfelders. Nach einem leckeren Vier-Gänge-Menü ging es in die Blockhütte zu Karl, einem originalen Südtiroler Wirt, wo die zwei herrlichen Wandertage mehr oder weniger lang ausklangen.
Am vierten Tag nach dem Frühstück fuhren die Schlierbacher Wanderfreunde nach Moos und besichtigten das Museum Passeier in einem ehemaligen Bunker, gebaut im Jahr 1940. Im Stollen des Bunkers konnten die Besucher eine Zeitreise „von der Eiszeit in die Zukunft“ unternehmen und archäologische Fundstücke aus dem seit 10 000 Jahren besiedelten Hinterpasseier bewundern.
Auf der Weiterfahrt von Moos in Richtung Timmelsjoch kehrte die Gruppe beim Zeltfest am Gasthaus Schönau nochmals ein. Bei Südtiroler Musik, zünftigem Essen und frischen Getränken stärkten sich die Schlierbacher für die Heimfahrt. Nach einer kurzen Rast auf der Passhöhe, wo noch einmal bei herrlichem Wetter ein Blick auf die Ötztaler und Südtiroler Berge genossen wurde, machten sie sich endgültig auf den Heimweg und kamen am Abend wohlbehalten in Schlierbach an. Im Gasthaus Albblick klang die diesjährige Hochgebirgstour aus.pm