Raiffeisenbank Teck und Volksbank Hohenneuffen fusionieren zur VR Bank Hohenneuffen-Teck
„Zusammenschluss auf Augenhöhe“

Die Raiffeisenbank Teck und die Volksbank Hohenneuffen wollen sich vereint den He­rausforderungen der Zukunft stellen: Im kommenden Jahr schließen sie sich zur VR Bank Hohenneuffen-Teck zusammen. Sitz des neuen Kreditinstituts mit 165 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von knapp 700 Millionen Euro wird Fricken­hausen sein.

Owen. Ein anhaltend scharfer Wettbewerb auf dem Bankensektor, das niedrige Zinsniveau und zunehmende bürokratische und aufsichtsrechtliche Anforderungen machen vor allem kleinen Banken das Leben schwer. Um auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben und für die Kunden noch attraktiver zu werden, haben die beiden genossenschaftlichen Banken Raiffeisenbank Teck und Volksbank Hohenneuffen beschlossen, künftig ihre Kräfte zu bündeln. 2014 wollen die beiden Banken zur VR Bank Hohenneuffen-Teck verschmelzen, gaben die Vorstandsmitglieder der beiden Banken gestern bei einem Pressegespräch in Owen bekannt.

„Es ist ein Zusammenschluss auf Augenhöhe“ aus „einer Position der Stärke heraus“, betonen Bruno Foldenauer, Stefan Gerlach, Hans Roth und Thomas Krießler – keineswegs eine „Zwangsheirat“. Beide Häuser stünden sehr gut da und erfreuten sich wachsender Umsätze und steigender Mitgliederzahlen. Damit dies auch langfristig so bleibt, machen sich die Vorstände der beiden Banken schon seit Langem Gedanken, wie dem zunehmenden Kostendruck zu begegnen ist.

Da die Volksbank Hohenneuffen und die Raiffeisenbank Teck seit vielen Jahren kooperieren, die Geschäftsgebiete aneinandergrenzen, die beiden Häuser ähnlich groß sind und auch die Unternehmensphilosophie nahezu deckungsgleich ist, war es für die Institute naheliegend, sich über eine Fusion Gedanken zu machen, um Synergien zu nutzen und eine schlagkräftige Bank rund um Teck und Hohenneuffen zu bilden.

„Unsere Banken passen hervorragend zusammen“, sieht Raiba-Vorstandssprecher Bruno Foldenauer in der bevorstehenden Vereinigung vor allem für die Kunden viele Vorteile. „Beide Häuser sind in ihrer Region fest verankert und sehen die Nähe zu den Kunden als große Stärke.“ So sollen die Kostenvorteile auch genutzt werden, um das Filialnetz mit acht Geschäftsstellen (plus zwei SB-Stellen) bei der Volksbank Hohen­neuffen und sieben Geschäftsstellen (plus eine SB-Stelle) bei der Raiff­eisenbank Teck langfristig zu sichern. Die gewohnten Ansprechpartner und kurzen Entscheidungswege bleiben somit erhalten. Darüber hi­naus könne die größere Bank ihren Kunden aber auch erweiterte Beratungs- und Betreuungsleistungen bieten. Ausgebaut werden soll auch das Online-Angebot.

Die Zustimmung der beiden Vertreterversammlungen vorausgesetzt, sollen die beiden Banken 2014 verschmelzen, erläutert Stefan Gerlach. Rein formal sei die Volksbank Hohenneuffen das übernehmende Haus, wobei alle vier Vorstandsvertreter mehrfach betonten, dass es ein partnerschaftlicher Zusammenschluss sei, was sich auch in dem Namen VR Bank Hohenneuffen-Teck manifestiere. Sitz des neuen Kreditinstituts ist in Frickenhausen. Das Geschäftsgebiet erstreckt sich von Bempflingen bis Neidlingen.

Nicht nur bei den Geschäftsstellen soll es fusionsbedingt keine Einschnitte geben, auch beim Personal ist kein Stellenabbau geplant. Alle 73  Raiba-Mitarbeiter und die 92  Volksbank-Beschäftigten werden von der VR Bank Hohenneuffen-Teck übernommen. Eine Aussage, wie die Personalstärke längerfristig aussieht, wollten sich die Vorstandsmitglieder gestern nicht entlocken lassen. Um das angestrebte Einsparpotenzial von bis zu 750 000 Euro bei den Personal- und Sachkosten zu realisieren, sollen aus Altersgründen ausscheidende Mitarbeiter zumindest teilweise nicht ersetzt werden. Auf der anderen Seite könnten aber neue Kunden und einem höheren Umsatz auch neue Stellen entstehen. In jedem Fall wird der zunächst vierköpfige Vorstand mit der Pensionierung von Hans Roth Ende 2015 auf drei Personen verkleinert. Vorstandssprecher wird Bruno Foldenauer, der zudem für das Privatkundengeschäft verantwortlich zeichnet. Die Firmenkunden betreut Hans Roth und ab 2016 Thomas Krießler. Stefan Gerlach ist für die Bereiche Qualitätssicherung und Gesamtbanksteuerung zuständig.