Verbandsversammlung Gruppenklärwerk: Erfolgreiches Wirtschaftsjahr 2014
Zuschuss vom Land für die vierte Reinigungsstufe

Der Zweckverband Gruppenklärwerk Wendlingen (GKW) blickt laut seiner Verbandsvorsitzenden Angelika Matt-Heidecker auf ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr zurück. „Das GKW ist Ende 2014 sehr gut aufgestellt.“ Die Verbandsversammlung tagte im UDEON in Unterensingen.

Unterensingen. Nicht zuletzt die Entscheidung im Jahr zuvor, als die Einführung einer vierten Reinigungsstufe durch die Verbandsmitglieder mit 96 Prozent Zustimmung fand, weist das GKW als Erfolgsgeschichte aus. Derweil wurde ein Förderbescheid in Höhe von 1,4 Millionen Euro vom Land bewilligt und durch Regierungspräsident Schmalzl persönlich dieser Tage übergeben. Nach einer europaweiten Ausschreibung soll die Neuerung in der Kläranlage Wendlingen 2017 in Betrieb gehen.

Eine Erfolgsgeschichte beschreibt auch die Betriebsführung für Kläranlagen von Nichtverbandsmitgliedern. Mittlerweile seit 16 Jahren. Demnächst wird laut Angelika Matt-Heidecker eine 14. Kläranlage hinzukommen. Die Betriebsführung benötige weiterhin keine Akquise, sie spreche durch ihre Zuverlässigkeit für sich selbst. Eine ganze Reihe von Verträgen sei durch die Mund-zu-Mund-Propaganda der Bürgermeister untereinander zustande gekommen.

In der Summe wird das Gruppenklärwerk Wendlingen rund 1,7 Millionen Euro Reinvestitions- und Instandhaltungsmaßnahmen in diesem Jahr bewegen. Auf den Betriebsführungsanlagen kommen nochmals rund zwei Millionen Euro hinzu.

Zum Schluss sprach Matt-Heidecker eine „sinnvolle kommunale Zusammenarbeit zwischen einem Verbandsmitglied und dem Gruppenklärwerk“ an, die über die eigentliche Abwasserreinigung hinausgeht: Die Stadt Kirchheim hat die Wärmeversorgung für das Schlossgymnasium auf neue Füße gestellt, eine Kombination aus Abwasserwärme und anderen Energieträgern.

Die Verbandsversammlung stellte den Jahresabschluss 2013 einstimmig fest. Die Bilanzsumme umfasst 15,689 Millionen Euro (minus 8,7 Prozent), davon entfallen auf der Aktivseite auf das Anlagevermögen 14,757 Millionen Euro und das Umlaufvermögen und die Rechnungsabgrenzungsposten 931 000 Euro. Auf der Passivseite entfallen auf die Rücklagen 4,46 Millionen Euro und auf die Rückstellungen 584 000 Euro. Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten stehen mit 10,652 Millionen Euro zu Buche.

Die Gewinn- und Verlustrechnung 2013 schließt mit einer Aufwands- und Ertragsumme von 5,913 Millionen Euro ab. Die Gesamtaufwendung und -erträge erhöhen sich gegenüber dem Vorjahr um 364 910 Euro.

Die Verbandsumlagen für das Wirtschaftsjahr 2013 (Umlage zur Deckung des laufenden Betriebs- und Verwaltungsaufwands) belaufen sich auf 2,75 Millionen Euro. Nach der vorläufigen Erhebung erhalten die Verbandsmitglieder 93 925 Euro wieder zurück. Mit den weiteren vorausgezahlten Umlagebeträgen ergibt sich ein Gesamterstattungsbetrag in Höhe von 126 847 Euro bei einer tatsächlichen Umlagenhöhe von 4,736 Millionen Euro.

Geschäftsführer Rainer Hauff berichtete anschließend über die vorbereitenden Planungen für die vierte Reinigungsstufe im GKW und sprach über Maßnahmen, die beim 100-jährigen Hochwasser des Neckars erforderlich sind, um einen Rückstau in den Leitungen zu verhindern. Betriebsleiter Martin Dunker sprach von Probebohrungen im März auf dem späteren Baufeld für die vierte Reinigungsstufe.

Der Wirtschaftsplan 2015 setzt sich aus dem Nachtragsbeschluss zur vierten Reinigungsstufe zusammen, der Übernahme der Betriebsführung für Reichenbach, mehr Personal und Umstellungen bei der EDV. Der Erfolgsplan liegt mit seinem Gesamtvolumen von 6,7 Millionen Euro um 231 000 Euro (plus 3,5 Prozent) über dem des Vorjahrs. Dabei erhöhen sich die Betriebsaufwendungen um 248 000 Euro, während sich die Geschäftsaufwendungen um 16 500 Euro verringern.

Neue Investitionen sind in Höhe von 5,23 Millionen Euro geplant, darin sind auch die Kosten für die vierte Reinigungsstufe enthalten: 2015 ist der Planansatz dafür allein 4,3 Millionen Euro. Weiterhin ist eine Kreditaufnahme von 3,9 Millionen geplant.

Laut dem Finanzplan 2016 bis 2019 sind Gesamtinvestitionen von 6,33 Millionen Euro vorgesehen. Den größten Ausgabenblock bilden dabei die planmäßigen Tilgungen in Höhe von 5,68 Millionen Euro.