Infoartikel
Zwei Polizisten hätten ausgereicht

Gleich sechs Polizisten haben den jungen Eritreer in der Gemeinschaftsunterkunft in Dettingen abgeholt. Man habe damit rechnen müssen, dass sich der Asylbewerber zur Wehr setzt, begründet ein Pressesprecher der Polizei auf Nachfrage des Teckboten die große Anzahl der Beamten. Normalerweise sei die Polizei in solchen Fällen zu zweit – was in Dettingen wohl ebenfalls ausgereicht hätte. Denn letztlich habe der Mann keinen Tumult veranstaltet, wie der Pressesprecher einräumt. Der Eritreer sei mitten in der Nacht abgeholt worden, weil das Flugzeug nach Italien um 5 Uhr abhob. „Die Flüge werden vorgegeben“, verweist der Sprecher auf die zuständigen Behörden. 

Weder beim Esslinger Landratsamt noch bei der zuständigen Ausländerbehörde der Stadt Kirchheim wollte man gegenüber dem Teckboten nähere Informationen zu dem Dettinger Fall geben. Letztlich verwies man auf das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe. Der dortige Pressesprecher betonte: Eine amtsärztliche Untersuchung habe ergeben, dass der Mann reisefähig sei beziehungsweise „dass die Reisefähigkeit durch eine vorsorgliche ärztliche Begleitung sichergestellt werden kann“. Das RP sei letztlich nur für die Übermittlung zuständig. Dass der 19-Jährige in Italien jetzt scheinbar sich selbst überlassen ist, lässt er so nicht gelten. „Er wurde in die Obhut der italienischen Behörden übergeben.“ Mit Verweis auf das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sagt der Pressesprecher: In Italien werde auf Asylgewährung und -unterbringung sowie auf den Zugang zu Gesundheitssystemen und die Situation schutzbedürftiger Menschen geachtet.alm