Gemeinderat wählt Baubürgermeister nach überzeugender Vorstellung erneut mit 29 Stimmen
Zweite Amtszeit für Günter Riemer

Günter Riemer geht in eine zweite Amtszeit. Mit überwältigenden 29 Stimmen wählte der Gemeinderat den Baufachmann gestern Abend im Rahmen der Gemeinderatssitzung erneut zum Ersten Beigeordneten der Stadt Kirchheim.

Kirchheim. „Im Wettbewerb der Städte steht Kirchheim gut da“, eröffnete Günter Riemer seine Vorstellungsrede und machte klar, dass die positive Entwicklung der Stadt auch seine Handschrift trägt. Wegweisend für ihn sei das „Leitbild der Europäischen Stadt“. Selbiges wird durch entscheidende Faktoren bestimmt wie den Umgang mit dem demografischen Wandel, den Klimaschutz, die Weiterentwicklung der Infrastruktur sowie der Mobilität oder natürlich die finanzielle Situation.

Vieles, so der Bürgermeister in der Rolle des Kandidaten, sei in den vergangenen acht Jahren auf den Weg gebracht worden. Speziell der Begriff des demografischen Wandels war seinerzeit noch manchen unbekannt, ist aber heute überall präsent. Riemer betonte, dass die Gestaltung des demografischen Wandels auch die junge Generation umfasse, beispielsweise in der Förderung kostengünstigen Bauens.

Ein umfangreiches Klimaschutzkonzept hat die Stadt bekanntlich in jüngster Vergangenheit auf den Weg gebracht. Innovative Energiegewinnung soll weiter gefördert werden, doch Riemer besteht auch auf mehr Energieeffizienz: „Die beste Energie ist die, die gar nicht erst erzeugt werden muss.“ Die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude werde weiterhin Kernaufgabe in seinem Dezernat bleiben, führte der Baubürgermeister weiter aus. Zudem ist sein Ziel, eine Leitlinie des öffentlichen Bauens zu schaffen.

Planerisch betrachtet ist eine Stadt der kurzen Wege attraktiv, natürlich unter Einbeziehung von Grünflächen. Riemer setzt daher auf „optimale statt maximale Verdichtung“. Angegangen werden müsse in den nächsten Jahren die „gute Stube“ Kirchheims, die Innenstadt. Aber eine lebendige und pulsierende Innenstadt bringt auch Probleme mit sich, man denke nur an Lärm oder Müll. Hier lobte Günter Riemer „die eingeschlagenen Wege des Dialogs“, die bereits Erfolge erzielten. Auf Kommunikation und (Bürger-)Beteiligung setzt der Techniker in starkem Maß. So verwies er auf zahlreiche Runde Tische, die er ins Leben gerufen habe und die längst ausgesprochen effektiv arbeiteten.

In seiner zweiten Amtszeit gelte es, eine Reihe entscheidender Weichen für die Stadt zu stellen. – „Ich möchte gerne auf dem Stellwerk stehen“, warb Riemer zum Abschluss seiner überzeugenden Vorstellung dafür, ihm das Vertrauen auszusprechen. Für die Stadträte war dies quer durch alle Fraktionen gar keine Frage: 29 Stimmen pro Riemer brachten die Wahlurnen ans Tageslicht.

Zwar war die Auszählung letztlich noch spannend, doch hatte am Ergebnis schon bei Stimmabgabe der Räte keiner im Saal mehr gezweifelt. Nicht annähernd so fachkundig wie der Amtsinhaber hatte sich zuvor nämlich der zweite Interessent für das Amt präsentiert, ein gelernter Architekt aus Ochsenwang. Seine berufliche Vita passte zwar durchaus ins Stellenprofil und lokale Verbundenheit nahm man ihm auch ab. Doch die Antworten auf gezielte Nachfragen aus den Reihen der Gemeinderäte hinsichtlich seiner Pläne in Sachen Stadt- und Verkehrsentwicklung blieb er schuldig.