Jeder kennt ihn in der Region um Teck und Neuffen: Weithin sichtbar präsentiert sich der Hohenstaufen als stolzester der Drei Kaiserberge. Seine imposante Wirkung erzielt er nicht nur dadurch, dass er immerhin 684 Meter über Normalnull misst. Auch seine Geschichte beeindruckt, befand sich doch dort der Stammsitz des Adelsgeschlechtes der Staufer. Eine Stele erinnert auf seinem Gipfel an die berühmte Dynastie und ihr Wirken. An schönen Tagen kann man von dort aus nicht nur die anderen beiden Kaiserberge, den Rechberg und den Stuifen, sehen, sondern über 100 Kilometer in die Ferne blicken.
Wer Lust hat, den markanten Kegel mal zu erkunden, sollte die Wanderstiefel schnüren. Der Gipfel ist nur per pedes zu erreichen. Mit dem ÖPNV ist es eine Weltreise bis ins Örtchen Hohenstaufen am Fuße des gleichnamigen Berges, deswegen wird man auf das Auto kaum verzichten können, oder man schwingt sich aufs Rad. Parken kann man noch vor dem Ort oder – wenn wenig los ist – am Schützenhaus. Dazu muss man im Ort nach links abbiegen, der Weg ist ausgeschildert.

Viele Wege führen nicht nur nach Rom, sondern auch auf den Hohenstaufen. Das merkt man am Durcheinander der Beschilderung. Hier sei die charmante „Spielburgrunde“ empfohlen, die leicht durch einen Aufstieg auf die Spitze des Gipfels ergänzt werden kann. Die Spielburgrunde ist einer der „Löwenpfade“, mit denen der Nachbarkreis Göppingen wirbt. Es handelt sich bei diesen Touren um qualitativ hochwertige und abwechslungsreiche Wanderungen.
Die Spielburg unterhalb des Hohenstaufens ist ein Naturschutzgebiet mit fantastischer Aussicht. Die Pfade dort haben fast alpinen Charakter. Auch Kindern macht es daher riesig Spaß, kurz nach dem Schützenhaus auf das Wegle nach rechts abzubiegen. Von oben schweift der Blick in weite Ferne. Der Weg führt weiter zunächst um den Hohenstaufen herum mit Blick gen Norden und hinunter aufs Wäscherschloss. An der rückwärtigen Seite, in der Nähe der Jugendherberge, verlässt man die Spielburgrunde nach rechts, wenn man den Gipfel erklimmen möchte. Der Pfad führt steil bergauf durch dichten Wald, gute Schuhe sind vor allem bei Nässe ein Muss. Oben lässt sich herrlich picknicken und die Aussicht in allen Richtungen genießen. Man sieht den bekannten Albtrauf mit der Teck im Mittelpunkt. Auf der anderen Seite reicht der Blick in weniger vertrautes Terrain über Schwäbisch Gmünd gen Norden.

Der Abstieg führt direkt in den Ort Hohenstaufen. Dort findet sich die Barbarossakirche Sankt Jakobus, bei der Jakobspilger ihre Etappe stempeln. Auf dem kleinen Friedhof findet sich das Grab von Manfred Wörner. Bekannt wurde er als Nato-Generalsekretär von 1988 bis 1994, zuvor war er unter Helmut Kohl Verteidigungsminister. 1994 erlag er im Alter von 59 Jahren einem Krebsleiden und wurde auf dem Dorffriedhof seines Heimatortes beigesetzt.
Ein paar Meter weiter folgt eine Dauerausstellung über die Staufer. Sie ist täglich außer montags von 10 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Wer historisch interessiert ist, sollte sich das nicht entgehen lassen. Ein paar Schritte weiter fällt auf der rechten Seite ein hübsches Häuschen mit gepflegtem Garten auf. Hier befindet sich die Galerie von Harald Immig. Der „Liedpoet“ ist in der Region bekannt. Er macht nicht nur Musik, seine Aquarelle schmücken viele Ausstellungen. Wer Glück hat und den heimatverbundenen Künstler antrifft, kann sich dessen Werk zeigen lassen.
Von hier aus sind es nur ein paar Schritte zum Parkplatz, egal ob das Fahrzeug vor dem Ort oder am Schützenhaus abgestellt wurde. Mit vielen neuen Eindrücken geht’s über kurvige Straßen wieder zurück ins Filstal und dann in die Teckregion.

Die Spielburgrunde als einer der Löwenpfade findet sich im Internet unter www.loewenpfade.de. Die Tour kann ganz einfach durch die Besteigung des Berggipfels ergänzt werden. Die einfache Spielburg-Runde ist eher ein Spaziergang. Sie erstreckt sich über 3,5 Kilometer. Wer den Gipfel noch mitnimmt, sollte noch 1,5 Kilometer mit Wanderungscharakter dazurechnen.
Einkehrtipps
Den hungrigen Magen kann man auf dieser Tour vielerorts besänftigen. Hier gibt es drei Anregungen.
Ein Picknick auf dem Gipfel des Hohenstaufen ist ein unvergessliches Erlebnis. Dort stehen zwar einige Bänke, wer eine Picknickdecke mitnimmt, ist jedoch autonom. Oben gibt es jede Menge Platz, um die Decke auszubreiten.
Himmel & Erde heißt die Berggaststätte auf dem Hohenstaufen. Hier kann man lecker essen, es gibt auch eine schöne Terrasse. Montag bis Mittwoch ist normalerweise Ruhetag.
Zum Hohenstaufen heißt die Gaststätte des TSV am Ortsrand. Sie verfügt über eine wirklich spektakuläre Terrasse. Montag bis Mittwoch sind Ruhetage, über Mittag hat das Restaurant nur sonntags geöffnet, sonst ab 17 Uhr. ist