Deutschlands schönste Campusuniversität. Mit diesem Titel wirbt Hohenheim. Wirklich: In den barocken Räumen der ehemaligen Sommerresidenz von Herzog Carl Eugen von Württemberg hat die Uni eine mehr als adäquate Bleibe gefunden. Und das ganz nahe an der Autobahn, quasi in Blickkontakt zum Flughafen.
Von Kirchheim aus sind es nur wenige Autobahnausfahrten. Die A 8 verlässt man vor dem Flughafen, in Plieningen. Nach der Ausfahrt geht es rechts, als wolle man über den Fernsehturm nach Stuttgart fahren. Der Uni nähert man sich von hinten durch eine steil ansteigende Allee und kann dann auf dem Parkplatz in der Fruwirthstraße sein Vehikel abstellen. Im Navi einfach „Speisemeisterei“ eingeben – das Luxuslokal liegt ebenfalls ganz nah am dortigen Parkplatz. Von hier kann man von hinten durch das Hauptgebäude der Schlossanlage hindurchgehen und findet sich direkt auf der Terrasse wieder, an die ein wunderbarer Park grenzt.
Die universitäre Lehre hat in Hohenheim Tradition. Nach dem Tod des Herzogs Carl Eugen im Jahr 1793 wurde am Schloss nicht mehr weitergebaut. Die Anlage verfiel und wurde sogar geplündert. König Wilhelm I. und seine junge Frau Katharina waren es, die infolge der enormen Hungersnot von 1816/17 im leeren Schloss ein landwirtschaftliches Institut einrichteten. Der Grundstein zur Universität war damit gelegt. Heute bietet die Uni mehr als 40 Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengänge in den drei Bereichen Agrarwissenschaften, Naturwissenschaften und Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Wer nicht studiert, für den sind vor allem die Gärten interessant. Speziell im Schlosspark stehen viele Bäume, die über 100 Jahre alt sind, einige sollen auch noch aus der Zeit der Herzöge von Württemberg stammen.
Vom Schloss aus bietet sich ein schöner Spaziergang an: Zunächst geht es durch die Pappelallee bis zu einer Terrasse, die Aussicht auf Plieningen bietet. Immer wieder tauchen startende und landende Flugzeuge im Blickfeld auf. Von dort geht es zu zwei Seen in der Talsenke und wieder hinauf durch den Landschaftsgarten. Er zog im 19. Jahrhundert Bewunderer aus aller Welt an und bietet sogar ein Monopteros, einen kleinen Rundtempel, an seiner höchsten Stelle. Durch den prachtvollen exotischen Garten geht es zurück Richtung Schloss.
Wer sich für Landwirtschaft interessiert oder bei Regen da ist, für den ist das Deutsche Landwirtschaftsmuseum in der Filderhauptstraße 179 wie geschaffen. Dort gibt es eine imposante Traktorensammlung. Doch nicht nur das: Die präsentierte Landwirtschaftsgeschichte reicht bis ins Jahr 1818 zurück.