Lokalsport

Coronavirus lässt lokale Sportvereine kalt

Gesundheit In den Ballsportarten läuft der Spielbetrieb unbesorgt weiter. Nur auf den Hand-Shake wird verzichtet.

Die Verbände sind sich einig: Aufs Abklatschen sollten die Sportler derzeit aus Hygienegründen lieber verzichten. Archiv-Foto: B
Die Verbände sind sich einig: Aufs Abklatschen sollten die Sportler derzeit aus Hygienegründen lieber verzichten. Archiv-Foto: Brändli

Kirchheim. Momentan gibt es gefühlt nur noch ein Thema - das Coronavirus. Doch inwiefern ist auch der lokale Amateursport von den Auswirkungen der Epidemie betroffen? Immerhin sind auch im Landkreis Esslingen am Mittwoch die ersten fünf Fälle aufgetreten.

Der Württembergische Fußball-Verband (WFV) nahm bereits Stellung zur Thematik. Aktuell jedenfalls sehe man keine Veranlassung, den Spielbetrieb für das kommende Wochenende abzusagen. Diese Entscheidung hält auch Patrick Kölle, Spielertrainer des Fußball-Bezirksligisten TV Neidlingen, für völlig richtig. Am Sonntag geht‘s für den TVN zu Hause gegen die SG Erkenbrechtsweiler-Hochwang. Auf besondere Schutzmaßnahmen verzichten die Verantwortlichen im Kirschblütental bewusst. „Wir setzen da eher auf den gesunden Menschenverstand, dass beispielsweise jemand mit Krankheitssymptomen grundsätzlich daheim bleibt, oder gewisse Hygienestandards eingehalten werden“, sagt Kölle, der generell nicht viel von der Hysterie um das Virus hält.

In die gleiche Kerbe schlägt Uli Tangl, Jugendstaffelleiter beim württembergischen Basketballverband sowie ehemaliger Geschäftsführer der VfL-Korbjäger: „Wenn Fußballspiele vor 60 000 Zuschauern stattfinden, wüsste ich nicht, wieso eine Partie im Jugendbasketball mit etwa 40 Beteiligten abgesagt werden soll.“ Auch von bereitgestelltem Desinfektionsmittel am Halleneingang oder in den Mannschaftskabinen würde er absehen: „Das brauchen die Ärzte und Kliniken derzeit deutlich dringender, da sollten wir uns nicht auch noch am sowieso schon knappen Warenbestand bedienen.“

Eine Schutzvorkehrung wurde für die jungen Basketballer aber dennoch beschlossen: Der übliche Hand-Shake vor und nach dem Spiel fällt am Wochenende aus. Ob die Spieler sich nun kurz zuwinken oder per Faustgruß, der sogenannten „Fist bump“, begrüßen, bleibt ihnen überlassen - diese Anregung gilt übrigens auch beim Fußball und Handball.

Laut Tangl behält sich der Basketballverband Baden-Württemberg (BBW) allerdings vor, auch noch sehr kurzfristig auf eventuelle neue Gegebenheiten zu reagieren.

Auch der Handball-Verband Württemberg (HVW) verweist auf die „Beachtung der allgemeinen Hygienerichtlinien“. VfL-Abteilungsleiter Uwe Hamann sieht der Thematik vor dem morgigen Landesliga-Heimspiel gegen Bad Saulgau entspannt entgegen: „Wir sind in ständigem Kontakt mit der Stadt und dem Verband, aber bisher ist alles wie immer - außer, dass wir vielleicht einen Desinfektionsspender am Eingang aufstellen.“ Max Pradler