Im Nieselregen mit dem Rad nach Tübingen zu fahren, hört sich nicht unbedingt verlockend an. Für Jannik Steimle gehören solche Einheiten zum täglichen Training. Aufkommende Langeweile vertreibt sich der Radprofi aus Weilheim gerne mit Telefonieren. „Ein Ohr habe ich aber immer frei für den Straßenverkehr“, erklärt der 26-Jährige, der sich heute mit dem Quick-Step-Team auf den Weg ins Trainingslager nach Calpe in der spanischen Provinz Alicante macht. Bis kurz vor Weihnachten wird er dort den Grundstein für die kommende Saison legen. „Für mich steht nächstes Jahr viel auf dem Spiel. Mein Vertrag läuft bis 31. Dezember 2023“, berichtet der Wahl-Schorndorfer. „Ich denke ich muss mir keine Sorgen machen. Allerdings geht es im Profibereich nicht nur darum zu verlängern. Mit einem guten Start ins Jahr wäre schon mal ein bisschen Druck raus“, erklärt Jannik Steimle weiter. Wo genau er derzeit leistungsmäßig steht, wird sich in Spanien gleich zu Beginn des knapp dreiwöchigen Aufenthaltes zeigen. „Das Training ist in den ersten Tagen zunächst zweitrangig. Wir werden viele Pressetermine haben, neue Teamfotos machen, und dann stehen auch noch Leistungstests an.“ Richtig zur Sache geht es ab Ende der Woche. Auf seinem neuen Rad und mit der überarbeiteten Dura-Ace-Gruppe von Shimano fühlt er sich inzwischen pudelwohl. „Da habe ich das ganze Jahr um eine gute Position gekämpft.“
An der wird vor dem ersten Rennen im Januar während des Trainingslagers auch gleich gefeilt, wenn es am 17. Dezember für einen Tag nach Mallorca auf die Bahn zum Aero-Test geht. „Viel wird sich nicht ändern, nur Nuancen. Man versucht halt, so jedes Zehntel rauszukitzeln“, erklärt der Profi, der nach dem Ende der jüngsten Saison wieder früh angefangen hat, leichte Einheiten zu fahren. „So ein Trainingslager ist meist ein halbes Rennen. Deshalb ist es wichtig, schon fit dort anzukommen.“
Bis 22. Dezember wird Jannik Steimle in Calpe an der Form feilen, ehe es über die Feiertage heim zur Familie geht. Am 3. Januar startet dann die Saison mit der Tour Down Under.