Brand
Ötlingen: Förderband geht in Flammen auf

Am frühen Freitagmorgen war die Freiwillige Feuerwehr Kirchheim zwischen Ötlingen und Freitagshof stark gefordert. Um 4.20 Uhr war das Feuer auf dem Gelände einer Recyclingfirma entdeckt worden.

Fördermaschinen und Holzhackschnitzelhaufen im Vollbrand. Das Bild ist einerseits spektakulär, und andererseits wirkt es – gerade in der Dunkelheit am frühen Morgen – gespenstisch​​​​​​​​​​​​​​.  Foto: pr

Eine Polizeistreife hat den Brand am Freitagmorgen gegen 4.20 Uhr zufällig entdeckt. Das war das große Glück: für den Betrieb des Recyclinghofs zwischen Ötlinger Halde und Freitagshof wie auch für die Mitarbeiter, die auf dem Gelände wohnen. Zumindest Personenschaden konnte dadurch vermieden werden. Den Sachschaden beziffert die Polizei „nach ersten Schätzungen“ dagegen auf „mindestens mehrere Hunderttausend Euro“.

Maschinen im Vollbrand

Auf dem Lagerplatz der Recyclingfirma hatten die Streifenpolizisten „Rauchentwicklung“ festgestellt. Als die alarmierte Feuerwehr nur kurze Zeit später eingetroffen war, „stand ein Förderband auf dem Betriebsgelände bereits im Vollbrand“, wie die Polizei schriftlich mitteilt. Doch damit nicht genug: „Das Feuer griff im weiteren Verlauf auf einen Haufen aus Hackschnitzeln sowie weitere Maschinen über.“

Es dauerte rund eineinhalb Stunden, bis die Feuerwehr den Brand im Griff hatte, berichtete Kirchheims Stadtbrandmeister Michael Briki noch vor Ort. Die eigentliche Brandbekämpfung war aber nur ein Teil der Arbeit, die die Feuerwehrleute zu verrichten hatte: „Wir haben eine Riegelstellung aufgebaut, um das Wohn- und Bürogebäude vor einem Übergreifen des Feuers zu schützen.“ Den Brand der Maschinen und der Holzhackschnitzelhaufen löschten die Feuerwehrkräfte per Zangenangriff. Im Einsatz waren 93 Feuerwehrangehörige mit insgesamt 16 Fahrzeugen.

Eine besondere Schwierigkeit an dieser Stelle ist die Wasserversorgung. „Wir mussten eine Leitung von Ötlingen her aufbauen, wo wir uns aus dem öffentlichen Wassernetz bedienen konnten“, berichtet Michael Briki weiter. Glück im Unglück war in diesem Fall das vorangegangene Unglück: Ende Juni 2015 hatte es an derselben Stelle einen vergleichbaren Brand gegeben. „Schon damals war aufgefallen, dass die Wasserversorgung in diesem Gewann ein Problem darstellt.“ Deshalb habe die Abteilung Ötlingen seither immer wieder gezielt den Aufbau von Schlauchleitungen geübt. Das hat sich gestern ausgezahlt.

Zusätzlich zu den provisorischen Leitungen waren drei Tanklöschfahrzeuge im Pendelverkehr im Einsatz, um mit jeder Fuhre 5000 weitere Liter Wasser an den Brandort zu befördern.

Die Polizei war zunächst mit einem Großaufgebot vor Ort, ebenso das Deutsche Rote Kreuz. Auch einen Fachberater des THW hatte die Feuerwehr hinzugezogen, weil zunächst nicht klar war, ob es zusätzliche technische Gerätschaften braucht. Letztlich aber konnten die Holzhaufen mit dem vorhandenen Gerät des Recyclingbetriebs „auseinandergenommen“ werden. Die Nachlöscharbeiten und die Brandwacht dauerten bis in den späteren Nachmittag an.

Drohne liefert Wärmebilder

Die Freiwillige Feuerwehr Kirchheim war mit allen fünf Abteilungen im Einsatz. Hilfe kam zusätzlich von den Feuerwehren aus Wernau und Wendlingen. Bewährt hat sich einmal mehr die Drohneneinheit der Abteilung Nabern, mit deren Hilfe Glutnester aufgespürt werden konnten. Aber schon gegen 8 Uhr kam die beruhigende Nachricht, dass die größte Hitze, die die Wärmebildkamera der Drohne lieferte, von den eingesetzten Maschinen ausging. Mit diesen Maschinen wurden die Holzhaufen zerkleinert und verteilt, sodass sie sich noch einmal gezielt ablöschen ließen.

Fazit des Stadtbrandmeisters: „Die Zusammenarbeit aller Beteiligten hat gut geklappt. Und als besonders wertvoll haben sich die Übungen der Abteilung Ötlingen erwiesen, um speziell an dieser Stelle schnell eine funktionierende Wasserversorgung aufzubauen.“