Neubau
9,2 Millionen Euro für fünf neue Gruppen

Geschwindigkeit ist alles: Kirchheim hat das Richtfest der neuen Kindertagesstätte in der Tannenbergstraße gefeiert. Noch vor den Sommerferien soll das Gebäude bereits bezugsfertig sein. 

Richtfest an der Kindertagesstätte in der Kirchheimer Tannenbergstraße – mit allem, was dazugehört: Richtbaum, Zimmerleute und der Oberbürgermeister als Vertreter der Bauherrschaft.    Foto: Andreas Volz

Richtfest nach zwei Wochen: Die Holzmodulbauweise mit vorgefertigten Teilen macht es möglich. In kürzester Zeit ist die neue Kindertagesstätte an der Kirchheimer Tannenbergstraße in die Höhe geschossen, sodass die Gäste des Richtfests schon einmal einen ersten Eindruck von dem neuen Gebäude bekommen konnten. Besonders gespannt waren die vielen kleinen Gäste, die nach Möglichkeit noch vor den Sommerferien den Neubau komplett in Beschlag nehmen sollen. An sie wandte sich Oberbürgermeister Pascal Bader ganz direkt. Und den höchsten Grad der Begeisterung erreichte er mit der Ankündigung, dass im Außenbereich tolle Spielplätze entstehen.

Zunächst einmal war die ganze Festgesellschaft im Außenbereich versammelt – und zwar auf der Seite zur Umgehungsstraße hin. Dort allerdings entstehen keine Spielplätze, sondern Stellplätze für die Anwohner des Bulkeswegs. Auf der anderen Seite gehe es nach Herstellung der eigentlichen Außenanlagen für die Kindertagesstätte auch noch darum, den Fuß- und Radweg zwischen Tannenbergstraße und Limburgstraße wiederherzustellen. „Außerdem wollen wir noch den Jauchertbach renaturieren.“

Was die Gesamtkosten betrifft, nannte der Oberbürgermeister die Zahl von 9,2 Millionen Euro. Zu diesem Preis erhält die Stadt einen neuen fünfgruppigen Kindergarten – mit drei Gruppen im Ober- und zwei im Erdgeschoss. Eine der beiden ebenerdig gelegenen Gruppen wird eine Inklusionsgruppe.

Im Kindergarten austoben

Das großzügige Foyer kommt allen Gruppen zugute. Pascal Bader meinte, dass sich die Kinder dort so richtig austoben können, und fügte schmunzelnd eine Zukunftsprognose für die Kleinen an: „Im Kindergarten darf man manchmal noch ganz schön toben. Später, in der Schule, sieht’s dann schon wieder anders aus.“

Auch in die Vergangenheit blickte das Stadtoberhaupt zurück: „Wir haben Ende 2022 den Bebauungsplan zum Abschluss gebracht und dann erstmals einen Totalunternehmer beauftragt. Der liefert uns alles aus einer Hand – quasi schlüsselfertig.“ Den Zuschlag habe die Firma Erne bekommen – „ein Schweizer Unternehmen mit Standort in Deutschland“.

Ganz so schnell wie das Erstellen des Rohbaus wird es an der Tannenbergstraße nicht weitergehen – und vor allem lassen sich die Baufortschritte auch nicht mehr im Vorbeifahren auf der Umgehungsstraße erkennen. In den nächsten Wochen und Monaten stehe der Innenausbau an, sagte der Oberbürgermeister. Wenn das im April abgeschlossen ist, folgt noch die Möblierung, sodass der Einzugstermin im Sommer 2025 durchaus realistisch ist: „Wir streben an, die neue Kindertagesstätte noch vor Ende des Schuljahrs in Betrieb zu nehmen.“

Heizen mit eigenem Strom

Der Neubau hat indessen nicht nur einen ehrgeizigen Zeitplan. Er verfolgt auch Nachhaltigkeitsziele. So erwähnte Pascal Bader das begrünte Dach, auf dem eine PV-Anlage installiert werden soll. „Der Strom aus der PV-Anlage betreibt dann die Wärmepumpe.“

Ein weiteres Zeichen für die Nachhaltigkeit setzt der nachwachsende Rohstoff Holz. Dem Baustoff Holz war denn auch der Richtspruch gewidmet. Der Kranz hoch oben auf dem Dach fand seine Miniaturnachahmung an unzähligen kleinen Richtbäumen, mit bunten Bänderchen geschmückt, die die Kinder in den Händen hielten und großzügig an die erwachsenen Besucher ihrer künftigen Kita verteilten.

Im Anschluss an das offizielle Programm, das mit einem gemeinsamen Lied der Kinder zu Ende ging, bestand die Möglichkeit, den Rohbau von innen zu besichtigen. Der erste Eindruck war durchaus beeindruckend: hohe, lichtdurchflutete Räume in einem unglaublich großen Gebäude, das aus Kinderaugen noch deutlich größer wirken muss. Der Straßenlärm spielt im Inneren keine Rolle mehr, denn erstens befinden sich zur Umgehungsstraße hin nur die Funktionsräume, und zweitens sind die Fenster dort auch wirklich schalldicht. So gesehen ist nicht nur der Baustoff Holz zu preisen.