Baubeginn
Am Mühlbach klappern die Spaten

Ketra Investment entwickelt einen Gewerbepark in Ötlingen, der einmal 50.000 Quadratmeter umfassen soll. Zunächst entstehen Logistikhallen und ein Verwaltungsgebäude für die Niedax Group.

Symbolisch wird schon einmal kräftig angepackt im Gewerbepark Unterer Mühlbach: Nach den vielen kleinen ersten Spatenstich kann das größere Gerät im Hintergrund die Arbeit übernehmen, um den Boden für die Niedax-Logistikhallen zu bereiten.      Foto: Carsten Riedl

In Ötlingen tut sich was – ohne dass es direkt von der Straße aus zu sehen wäre: Die Ketra Investment GmbH entwickelt den Gewerbepark Unterer Mühlbach, zwischen Stuttgarter Straße und Fabrikstraße. Längerfristig geht es dem Kirchheimer Investor um eine Fläche von 50.000 Quadratmetern. Begonnen worden ist jetzt mit dem Spatenstich für das erste Drittel. Ketra-Geschäftsführer Roland Kehl zitierte in seiner Ansprache George Eliot: „Jeder Tag ist ein neuer Anfang.“ Er selbst wandelte diese Erkenntnis ab: „Manch ein Tag aber ist ein ganz besonderer Anfang.“

Zunächst einmal geht es – mit Zufahrt von der Fabrikstraße her – um die Sanierung und den Neubau von Logistikhallen einschließlich eines dreistöckigen Verwaltungsgebäudes für die Niedax Group, die somit am angestammten Rico-Standort bleiben kann. Roland Kehl sprach von einem der weltweit größten Hersteller von Kabeltragsystemen, dem es der Neu- und Umbau am Mühlbach ermögliche, „an einem modernen und der Zeit angemessenen Standort für die Zukunft eine noch höhere Lieferperformance  für seine Kunden zu realisieren“. Auf einer Grundfläche von 17.000 Quadratmetern sind 9000 Quadratmeter für die Logistikhallen vorgehen und weitere 1000 für das Verwaltungsgebäude.

Hoher Energiestandard

Modern und der Zeit angemessen: Das bedeutet in diesem Fall einen außergewöhnlich hohen Energiestandard. „EH-40 gibt es bei solchen Bauvorhaben normalerweise nicht“, betonte Roland Kehl. Was einzelne Facetten der Nachhaltigkeit betrifft, nannte er die Nutzung der Abwasserwärme, die Betonkerntemperierung über Wärmepumpen und eine Solaranlage mit über 1000 Kilowatt peak. Sein Fazit: „Mit dem Spatenstich erfolgt die Umsetzung eines nicht alltäglichen Bauvorhabens, das in der Stadt Kirchheim seine Spuren hinterlassen wird.“

Rainer Scharbow, Kaufmännischer Geschäftsführer bei Rico und Prokurist der Niedax Group, wertete den Spatenstich als „sehr positiv“ und zukunftsweisend: „Wir müssen keinen Standortwechsel vornehmen und können die Arbeitsplätze hier in Kirchheim erhalten.“ 80 Mitarbeiter seien es aktuell, mit Tendenz nach oben: „Wir sind stetig am Wachsen, und wir schaffen weitere Arbeitsplätze.“ Das gelte gerade auch in heutigen Zeiten, in denen die Wirtschaftslage allgemein schwierig ist.

Das neue Gebäude werde nicht nur sehr energiebedacht erstellt. Es entstünden dort auch moderne Arbeitsplätze, die selbstverständlich voll digitalisiert seien. Was Rainer Scharbow am alten und neuen Standort schätzt, sind „die kurzen Wege zu unseren Kunden“. Aber auch die kurzen Wege der Mitarbeiter wertet er als einen weiteren Vorteil. Wer das bisher schon so gewohnt sei, könne auch weiterhin mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen. „Für uns ist es gut, unsere Mitarbeiter halten zu können – und für Kirchheim ist es sicher auch gut.“

Rico und die Niedax Group seien Ketra Investment und Roland Kehl sehr dankbar dafür, „dass er mit uns zusammen dieses Projekt realisieren wird“. Ohne einen einheimischen Investor, der mit ortsansässigen Unternehmen und Büros eng vernetzt ist, wäre ein solches Vorhaben aus Sicht von Rainer Scharbow überhaupt nicht umsetzbar.