Jubiläum
Bläser-Klänge schallen durch Kirchheims Gassen

Neun Turmbläsergruppen aus dem Land gratulierten den Kirchheimer Turmbläsern am Samstag in der Innenstadt lautstark zu ihrem 500-jährigen Bestehen.  

Die Turmbläser schmetterten ihre Klänge von ihrem angestammten Platz - dem Rathausturm. Foto: Rainer Kellmayer

Beim Turmbläsertag der Stadtkapelle Kirchheim stimmte am Samstag alles: Das Wetter machte mit, die Musik begeisterte und die allerorten zu spürende fröhliche Stimmung tauchte die Stadt in eine heitere Atmosphäre. Neun Turmbläsergruppen waren aus dem Land angereist, um den Kirchheimer Turmbläsern, die selbst mit drei Formationen am Start waren, zum 500-jährigen Bestehen zu gratulieren.

Wer geglaubt hatte, Turmbläser könnten nur Choräle spielen, wurde schnell eines Besseren belehrt. Da hörte man von den Bläsern aus Bad Wimpfen beim Spital schmissige Polkaklänge, auf dem Rossmarkt wurde auch schon mal gerockt, und die elf Turmbläser des CVJM Esslingen entfachten bei einem Blues eine gewaltige Klangfülle.

 

Es ist toll, in diesem fantastischen Rahmen in Kirchheim zu spielen.

Matthias Flaig 
Chef der Esslinger Bläsergruppe 

 

 

Matthias Flaig, der Chef der Esslinger Bläsergruppe, war begeistert: „Es ist toll, in diesem fantastischen Rahmen in Kirchheim zu spielen.“ Und Walter Veil, der als Zaungast mitgereist war, ergänzte: „Die Stadtkapelle Kirchheim hat den Turmbläsertag hervorragend organisiert.“

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Die Gruppen rollierten zwischen vier Stationen. Wenn die Turmbläser aus Öhringen oder ihre Kollegen aus Sulz am Neckar vom Rathausturm herab feierliche Choräle erschallen ließen, applaudierten die Zuhörer begeistert. Überhaupt gab es viel Beifall für die Akteure. Die ausgefeilten und vielfältigen Vorträge der Bläser aus Ravensburg, Herrenberg, Schorndorf und Ludwigsburg kamen gut an: Für jeden musikalischen Geschmack wurde etwas geboten.

Viel Applaus für die Kirchheimer Gruppen

Besonders viel Applaus erhielten die drei Kirchheimer Bläsergruppen. Die Mannschaft um Heribert Diemer zeigte ihre Qualitäten bei brillant gespielten Intraden und Spirituals. Ein Satz aus Georg Friedrich Händels „Feuerwerksmusik“ durfte ebenso wenig fehlen wie jazzig angehauchte Titel.

Einen Farbtupfer brachten die Backnanger Turmbläser in die Stadt. Ihre historischen Uniformen waren vor der Kulisse der Bastion ein Hingucker, wobei die besondere Attraktion der Fahnenschwinger war: Mit virtuos choreografierten Bewegungen und einer unstet durch die Luft sausenden Stadtfahne illustrierte er die Musik seiner blasenden Kollegen treffend.

Der Massenchor bildete den krönenden Abschluss des Turmbläsertags. Foto: Rainer Kellmayer

Bunt kostümierte Kinder

Die vielfältigen Aktionen des Turmbläsertags mündeten in ein Nachmittagskonzert auf dem Martinskirchplatz. Dort zeigten bunt kostümierte Kinder ein kleines Spiel zum Thema Turmbläser, das sie am Vormittag in einer Kinderkreativwerkstatt im Riethmüller-Areal erarbeitet hatten.

Die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler wurden vom Publikum ebenso beklatscht wie die Bläserklassen Freihof-Grundschule und Teck-Grundschule sowie das Anfänger- und Vorstufenorchester der Stadtkapelle.

Dann startete der Höhepunkt: Der Massenchor aller Turmbläser. Heribert Diemer dirigierte die gewaltige Bläserschar, die den Martinskirchplatz mit mächtigem Klang füllte. Und als zum Schluss beim Bläsergruß alle ihre Instrumente in die Höhe reckten, begeisterte ein faszinierendes Bild die Zuhörer.