Es ist ein Vorgeschmack auf die kommenden Jahre: Rund um das Kirchheimer Kornhaus steht ein Bauzaun, der unter anderem den Martinskirchplatz in zwei Hälften teilt – eine begehbare und eine, die nur dem befugten Personal zur Verfügung steht. Was bislang bereits geschehen ist: Die Rampe an der Westseite des Kornhauses – zum Max-Eyth-Haus hin – ist abgerissen. Einst war sie errichtet worden, um einen barrierefreien Zugang zum Kornhaus in seinem bisherigen Zustand zu ermöglichen.
Aktuell sind bereits Arbeiten zum Innenausbau des historischen Gebäudes angelaufen, die auch im Sommer weitergehen sollen. Die Problematik in diesem Fall ist das Sommernachtskino, das im August möglichst den gesamten Martinskirchplatz in Beschlag nehmen würde. „Wenn es lediglich ein Gerüst am Kornhaus gäbe, könnten wir damit leben“, sagt Kinobetreiber Reimund Fischer. „Das kennen wir schon von der anderen Seite. Wir mussten ja bereits während der Dachsanierung und der Außensanierung der Martinskirche mit einem Gerüst klarkommen.“
Zusagen für 2025 gab es bereits
Was das Sommernachtskino allerdings von seinem traditionellen Standort vertreiben würde, wäre eine Absperrung, wie sie derzeit gegeben ist. Der halbe Platz würde nicht nur die Kapazität entsprechend verringern. Der Bauzaun würde auch die Atmosphäre im Open-Air-Kino-„Saal“ zerstören. Kirchheims Erster Bürgermeister Achim Rapp weiß um frühere Zusagen, dass das Kino 2025 noch ungestört über die Bühne gehen soll. Er zeigt sich auf Nachfrage auch zuversichtlich, dass sich die Zusage einhalten lässt.
Für 2026 und 2027 sieht Achim Rapp jedoch keine Möglichkeit, die Bauarbeiten im August zu unterbrechen: „Da soll dann auf dem Platz ein Kran stehen, und diesen Kran zu entfernen und ihn erst nach den Kinowochen wieder aufzustellen, würde unverhältnismäßige Kosten verursachen.“
Bei Reimund Fischer stehen deshalb bereits die Sorgenfalten auf der hohen Stirn: „Wenn es nicht anders geht, müssen wir uns natürlich nach einem geeigneten Ausweichplatz umschauen.“ Das Sommernachtskino ausfallen zu lassen, kommt für ihn auf gar keinen Fall in Frage. Er setzt auf Kontinuität – selbst wenn der Stammplatz über zwei Sommer hinweg nicht zur Verfügung stehen sollte.
Freilich schwebt die Kornhaussanierung schon seit Jahren wie ein Damoklesschwert über den lauen Sommerabenden rund um die Martinskirche. Bereits 2022 war ein Interimsquartier für das Sommernachtskino im Kruichling gefunden. Damals verzögerte sich allerdings der geplante Baustart am und im Kornhaus kurzfristig.
Suche nach Kompromissen
Sollte es nicht anders gehen, müsste Reimund Fischer also in den kommenden Jahren wieder auf diese Möglichkeit zurückgreifen, ins Gewerbegebiet auszuweichen. Andererseits setzt er aber auch noch auf Verhandlungen – mit der Stadt sowie mit den Verantwortlichen für die Bauarbeiten: „Vielleicht lassen sich ja noch Kompromisse erarbeiten, die für beide Seiten tragbar sind, nach dem Motto ,Leben und leben lassen’. Dann könnten die Sanierung und unser Kino im Idealfall gleichzeitig stattfinden. Das wäre mir natürlich die liebste Variante.“