Kirchheim zeigt sich von seiner besten Seite: Selten ist die Innenstadt so voll mit Menschen wie am verkaufsoffenen Sonntag an einem der beiden Jahrmärkte. Den ganten Tag über zog es die Leute zum Gallusmarkt in die Innenstadt – und erstaunlich viele Gäste suchten zwischendurch die Stille: Die Martinskirche war ein besonderer Anziehungspunkt. Viele nutzten die Gelegenheit, um Kirchheims zentrales Gebäude erstmals seit der Wiedereröffnung zu „begutachten“ und dabei auch den „Raum der Stille“ auf sich wirken zu lassen.
Das „Lichtspiel“ in der ehemaligen Sakristei beeindruckt durch seine Schlichtheit – ganz anders als die vielen grellen und bunten Lichter auf dem Rummel. Waren es am frühen Nachmittag noch eher die kleinen bis ganz kleinen Festbesucher, die den Fahrgeschäften auf dem Ziegelwasen einen guten Umsatz bescherten, waren es mit zunehmendem Lichterglanz immer häufiger die Älteren, die einen Bummel über den Rummel machten und die fast überall den Hinweis auf noch mehr Licht und Trubel lesen konnten: den Hinweis auf das obligatorische Feuerwerk am Montag um 20 Uhr.
Wer sich auf dem Weg zwischen Stadt und Ziegelwasen etwas erholen wollte, fuhr mit der „Stuttgarter Bimmelbahn“, die tatsächlich laut bimmelnd durch die Stadt ratterte. Überhaupt schien die Landeshauptstadt ziemlich präsent zu sein in der „Provinz“: Gleich neben dem „Stuttgarter Pfeilwurf“ gab es „Stuttgarter Hofbräu“ – und auch sonst spielt der bayrische Nachbar auf Kirchheims „Volksfest“ keine Rolle: Die Gerstensaft-Alternative auf dem Ziegelwasen hieß „Schwaben Bräu“.
Von schwäbischer Sparsamkeit war dagegen keine Spur: Ob an den vielen Imbissständen, an den Fahrgeschäften oder in den Läden in der Innenstadt: Allenthalben war der Rubel nur so am Rollen. Und was den florierenden Handel betrifft, verwandelte sich selbst die kleinste Seitenstraße noch in eine prächtige „Seidenstraße“.
Sichtbarstes Zeichen waren die vielen Gäste, die mit Einkaufstüten unterwegs waren. Das Umweltbewusstsein ist dabei so weit fortgeschritten, dass nahezu alle Tüten aus Papier sind. Somit ist es ein weiterer Vorteil, wenn der Sonntag, der zum Gallusmarkt gehört, trocken bleibt: Der heilige Gallus hatte ein gutes Wort beim heiligen Petrus eingelegt.
Deshalb gab es ein Kuriosum zu beobachten: Während vielfach der erste Glühwein des beginnenden Winters im Angebot war, hatten zugleich noch die Eisdielen geöffnet: Jedem nach seinem Gusto – und Temperaturempfinden!
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