Es muss auch auf den vorhandenen Straßen gehen: Das ist das Ergebnis von drei verschiedenen Gutachten zur verkehrlichen Erschließung des neuen Kirchheimer Gewerbegebiets „Bohnau-Süd“. Zur Hauptverkehrsachse wird demnach die Einsteinstraße, die über die Jesinger Straße anzufahren ist. Die Tannenbergstraße dagegen soll keinen zusätzlichen Verkehr aufnehmen müssen, dafür sorgen entweder bauliche Veränderungen oder ein konsequentes Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde.
Für die Einsteinstraße und damit auch für die Jesinger Straße dürfte das deutliche Mehrbelastungen mit sich bringen, denn Oliver Kümmerle, der stellvertretende Leiter des Sachgebiets Stadtplanung, hatte im Gemeinderat – wenig überraschend – festgestellt: „Grundsätzlich gilt, dass es mit der Erschließung mehr Verkehr gibt.“ Aufnahmefähig für diesen Verkehr könne die Einsteinstraße unter anderem auch dadurch bleiben, dass ein gewisser Teil des Autoverkehrs auf den Radverkehr und auf den ÖPNV verlagert wird.
Ergebnis mehrerer Gutachten
Was aber nicht jeden sofort überzeugt haben dürfte, war sein Fazit: „Die verkehrliche Erschließung ist leistungsfähig.“ Aus diesem Grund hat auch Oberbürgermeister Pascal Bader immer wieder darauf verwiesen, dass es sich bei diesem Fazit nicht um ein Wunschdenken handelt, sondern um das Ergebnis von drei verschiedenen und jeweils unabhängigen Gutachtern: „Die haben ermittelt, dass es funktioniert.“
Wie der Erste Bürgermeister Günter Riemer, bekannte sich Pascal Bader auf Nachfrage von CDU-Stadtrat Dieter Hoff dazu, „ein Fan von Kreisverkehren“ zu sein. Im konkreten Fall aber – an der Einmündung der Einsteinstraße in die Jesinger Straße – müsse man das genauer untersuchen. „Wir schauen uns das noch einmal an“, versprach Günter Riemer und fügte hinzu: „Ein Kreisverkehr funktioniert häufig, aber nicht immer.“ In diesem Fall gehe es darum, dass es in Spitzenzeiten mehrere Ampelphasen abzuwarten gelte: „Auch in solchen Spitzenzeiten muss ein Kreisel funktionieren.“
Zur Tannenbergstraße hatte Dieter Hoff den Wunsch geäußert, „auf diverse weitere verkehrsstrukturierende Baumaßnahmen zu verzichten“ und stattdessen eine durchgehende Tempo-30-Zone einzurichten. Auch in diesem Fall sagte die Verwaltungsspitze zu, dass weitere Vorschläge gesammelt und diskutiert werden.
Zur inneren Erschließung hat der Gemeinderat den Beschluss gefasst, dass auf den jeweiligen Gewerbegrundstücken Parkplätze vorzuhalten sind. Die Idee einer Quartiersgarage im Gebiet „Bohnau-Süd“ ist damit vorerst vom Tisch. Sollte sie zu einem späteren Zeitpunkt doch noch verwirklicht werden, will die Stadt Kirchheim zu diesem Zweck ein Grundstück vorhalten.