Soziales
Ein Plan, um „gut“ älter zu werden

Die Stadt Kirchheim nimmt die Senioren in den Blick: Für 2026 ist eigens eine „Vorsorge­messe“ vorgesehen.

Die Stadt Kirchheim will dafür sorgen, dass die Menschen hier gut älter werden können. Die Fortschreibung des entsprechenden Teilsozialplans hat der Gemeinderat nun verabschiedet. Symbolfoto: Markus Brändli

Kirchheim. Von der Wiege bis zur Bahre gibt es bei der Stadt Kirchheim nicht nur die redensartlichen Formulare – nein, es gibt auch die entsprechenden Bedarfspläne. Angefangen bei der Kindergarten- und der Schulbedarfsplanung, geht es weiter über Integrations- und Inklusionspläne bis hin zum Teilsozialplan „Gut älter werden in Kirchheim“. Der Gemeinderat hat jetzt dessen Fortschreibung 2025 bis 2030 verabschiedet und außerdem auch beschlossen, im Doppelhaushalt 2026/27 einen jährlichen Betrag von 9.000 Euro einzustellen, um einzelne Aktionspläne finanzieren zu können.

Bürgermeisterin Christine Kullen betont, dass die Stadt eng mit allen möglichen Kooperationspartnern zusammenarbeitet, die ebenfalls im Bereich der Altenhilfe unterwegs sind. Dabei geht es aber nicht nur um Pflege und medizinische Dienste. Zunächst einmal stehen Themen wie der Übergang vom Beruf in den Ruhestand im Vordergrund. Wichtig ist es im Teilsozialplan auch, dass die Menschen so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld leben sollen. Dafür braucht es Netzwerke.

Treffpunkte ohne Konsumzwang

Die Stadt selbst hat in vielen Vierteln bereits ein Quartiersmanagement angestoßen. Als nächstes steht dafür die Ötlinger Warth an – ein Quartier, das ein zunehmend höheres Durchschnittsalter aufweist. Das sorgt dafür, dass dort auch immer öfter altersspezifische Themen anzugehen sind. Barrierefreiheit ist eines dieser Themen, Mobilität ein anderes. Auch der Vereinsamung will die Stadt per Aktionsplan entgegentreten. Eine wichtige Erkenntnis in diesem Zusammenhang: Nicht nur die Jugend braucht Räume, um sich ohne Konsumzwang treffen zu können. Auch ältere Menschen haben vergleichbare Bedürfnisse.

Brigitte Hartmann-Theel, die Leiterin der Abteilung Soziales, und Karoline Brüstle vom Sachgebiet Soziales Leben, die den Teilsozialplan federführend fortgeschrieben hat, betonen beide, dass die Auseinandersetzung mit dem Älterwerden nie zu früh beginnen kann. Meist beginne sie, wenn es eher schon zu spät ist. Deshalb setzt eines der Handlungsfelder auf Beratung und Information: Für 2026 ist eine „Vorsorgemesse“ in Kirchheim in Planung, die auf alle Facetten des Älterwerdens aufmerksam machen will.

Um zu erreichen, dass dieses Älterwerden möglichst „gut“ gelingen kann, geht es um aktive Teilhabe, gegenseitige Unterstützung, finanzielle Hilfen – aber auch um den Abbau von Tabus, die mit dem unausweichlichen Ende einhergehen: Palliativ- und Hospizversorgung sollen nicht nur hinter vorgehaltener Hand angesprochen werden.