Nach drei Jahren ist jetzt der geeignete Standort für einen Naturkindergarten in Jesingen gefunden. Eigentlich war es nur darum gegangen, so schnell wie möglich die fehlenden Plätze zu schaffen – für 20 Kinder. „Wir wollten da eben einen Bauwagen auf eine Wiese stellen und haben gedacht, das geht ohne allzu große Schwierigkeiten“, sagte Kirchheims Oberbürgermeister Pascal Bader im Gemeinderat und fing an, die vielen Problempunkte aufzuzählen: „Da waren es zu viele Vögel, dort zu viele Insekten, da war es zu nahe an der Bebauung, dort war es zu weit weg.“ Jetzt aber sei ein Standort gefunden, bei dem alles zu passen scheint.
Jesingens Ortsvorsteherin Gabriele Armbruster nannte Details zu dem Projekt, das 368.000 Euro kosten soll: „Es gibt einen Unterstellwagen – und ansonsten ganz unterschiedliche Bereiche im Freien.“ Der Naturkindergarten werde keine eigenständige Einrichtung. Vielmehr soll er als zusätzliche Gruppe dem Käppele-Kindergarten angegliedert werden, der vielleicht 700 Meter Luftlinie vom „Naturstandort“ entfernt ist.
Im Namen des gesamten Gemeinderats sprach Reinhold Ambacher (Freie Wähler), der alle Argumente und alle Emotionen in einem Wort zusammenfasste: „Endlich!“ Der Naturkindergarten sei allen Beteiligten als die „vermeintlich schnellste Lösung“ erschienen. Neun vorgeschlagene Standorte hätten – nicht nur seiner Meinung nach – eigentlich ausreichen müssen, um einen davon für geeignet zu erklären.
Auch er zählte noch einmal die Schwierigkeiten auf, die sich jedes Mal in den Weg stellten: „Eine Vorschrift nach der anderen – das ist ein Beispiel für überzogene Bürokratie.“ Dabei sei es ja nur darum gegangen, eine Stelle zu finden, an der 20 Kinder sich im Außenbereich naturnah aufhalten könnten, um so auch den natürlichen Jahreslauf besser zu erleben und kennenzulernen. Nachdem ein genehmigungsfähiger Standort jetzt endlich gefunden sei, gebe der Gemeinderat gerne grünes Licht für die weitere Planung.
Am Ende soll alles vergleichsweise schnell gehen, denn Reinhold Ambacher fügte einen Wunsch hinzu: „Ich hoffe, dass wir uns dann alle im Herbst 2026 bei der Einweihungsfeier wiedersehen.“

