Kinderbetreuung
Finanzierung zu hundert Prozent

Neue Verträge: Die Stadt Kirchheim will künftig den Abmangel der Freien Träger übernehmen.

Die Stadt Kirchheim und die Freien Träger wollen künftig bei der Kinderbetreuung enger miteinander kooperieren.    Symboldfoto

Kirchheim. Ein langwieriger und schwieriger Prozess scheint abgeschlossen zu sein: Die Verhandlungen zwischen der Stadt Kirchheim und den Freien Trägern von Kindertageseinrichtungen haben insgesamt sieben Jahre gedauert. Der Kompromiss, den nahezu alle Verhandlungspartner jetzt mittragen können, hört auf den Namen „Abmangelmodell“. Die zuständige Kirchheimer Bürgermeisterin Christine Kullen sprach im Gemeinderat von einer „Hundert-Prozent-Finanzierung der Freien Träger“. Die Stadt Kirchheim übernimmt den Abmangel, sodass die Freien Träger ein wirklich sicheres finanzielles Fundament haben. Noch nicht berücksichtigt sind die künftigen Modalitäten für Investitionskostenzuschüsse. In diesem Fall braucht es noch weitere Ausarbeitungen.

Anne-Kathrin Schmid, die Leiterin der Abteilung Bildung, nannte als eine der Grundbedingungen, dass die Gebühren der Freien Träger mindestens den städtischen Gebühren entsprechen sollen. Für besondere pädagogische Angebote können einzelne Einrichtungen zusätzlich gesonderte Gebühren erheben.

Der Vorteil für die Freien Träger dürfte auf der Hand liegen. Aber auch die Stadt Kirchheim soll von der neuen Regelung profitieren, weil die Abrechnungen deutlich vereinfacht werden. In der Sitzungsvorlage des Gemeinderats heißt es dazu: „Derzeit bestehen die Verträge unter anderem aus unterschiedlichen Zuschusshöhen, unklaren Regelungen und sehr vielen einzelnen Abrechnungen, die den Prozess komplex und unübersichtlich machen.“

Weniger Verwaltungsaufwand

Ein stark reduzierter Verwaltungsaufwand für die Abrechnungen hilft demnach sowohl der Stadt als auch den Freien Trägern, unnötige Arbeit und damit auch Zeit und Kosten zu sparen. Anne-Kathrin Schmid verspricht sich davon außerdem, dass die Abrechnungen nicht nur schneller, sondern auch transparenter erfolgen.

Mehr Transparenz gibt es auch für die Eltern, weil die Stadtverwaltung davon ausgeht, dass sich der Anteil an den Betreuungskosten, den sie über die Gebühren zu tragen haben, vereinheitlichen wird. Ein weiterer Vorteil ist die engere Abstimmung zwischen Stadt und Freien Trägern, was die Anmeldungen betrifft. Mehrfachanmeldungen sollen dadurch nach Möglichkeit vermieden werden, zumal die Teilnahme am Vormerksystem verpflichtend ist.

Oberbürgermeister Pascal Bader betonte die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit: „Die Freien Träger helfen uns, Kinder in Kirchheim so gut wie möglich zu betreuen.“