Initiative
Gemeinsam für Menschlichkeit eintreten

Zur Gründung des „Bündnisses für Demokratie und Menschenrechte“ kamen doppelt so viele Menschen wie erwartet. Welches Konzept das Netzwerk verfolgt.

Marc Eisenmann (links) und Willi Kamphausen wurden von der Versammlung am Freitagabend zu den Sprechern des Koordinierungsausschusses gewählt. Foto: Florian Stegmaier

Eine lange Menschenschlange drängt sich vor dem Alten Gemeindehaus am Kirchheimer Alleenring. Drinnen platzt der Saal aus allen Nähten. Das „Bündnis für Demokratie und Menschenrechte“ wird gegründet. „Jeder, der sich engagieren möchte, die Demokratie auf breitere Füße zu stellen, ist willkommen“, hatte Marc Eisenmann, einer der Mitinitiatoren, im Vorfeld verlauten lassen. Mit bestenfalls 80 Interessenten hatte er gerechnet. Es kamen doppelt so viele. Und zeigten, auf welch breitem Fundament das überparteiliche und zivilgesellschaftliche Bündnis ruht, dessen Gründung einstimmig beschlossen wurde.

Rund 160 Interessenten dabei

Die Geschichte des Bündnisses reicht ein Jahr zurück. Im Januar 2024 hatten 2000 Menschen auf dem Kirchheimer Marktplatz für Demokratie und Menschenrechte demonstriert. Daraus entstand der Wunsch, mit zivilgesellschaftlicher Vernetzung der Krise der Demokratie zu begegnen. Im April tagte eine „Demokratiekonferenz“ in der Stadthalle. Mit dem Ergebnis, ein Bündnis für Demokratie und Mitmenschlichkeit ins Leben zu rufen. Dessen programmatischer Grundlagentext wurde im November verabschiedet. „Wir bekennen uns zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung und ihren wesentlichen Elementen: zur Menschenwürde, zum Demokratieprinzip, zum Rechtstaatsprinzip und zum Sozialstaatsprinzip“, so lauten die ersten Zeilen der Präambel. Weiter heißt es: „Als demokratische Mehrheit bündeln wir unsere Kräfte und stellen uns gemeinsam gegen jegliche Form von Faschismus, Rassismus, Extremismus, Hass, Ausgrenzung und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.“ Das Bündnis stehe „an der Seite der Menschen, die sich von Extremisten bedroht fühlen“ und setze sich „für ein diskriminierungsfreies und friedliches Miteinander aller Menschen ein, unabhängig von ihrer Herkunft, Religion, sexuellen Identität und weiteren Merkmalen“.

Die Gesellschaft aktiv mitgestalten

Veranstaltungen und Bildungsangebote sollen Menschen motivieren, eigene Anliegen einzubringen und Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Neben seiner legislativen Mitgliederversammlung verfügt das Bündnis fortan über einen Koordinierungsausschuss. Als exekutivem Organ obliegt ihm die Leitung und die Entscheidung über die Aufnahme neuer Bündnispartner.

Als Sprecher des Koordinierungsausschusses wurden Marc Eisenmann und Willi Kamphausen gewählt. Dem judikativen Schiedsausschuss steht künftig Klaus Buck vor. Die ehrenamtlich tätigen Sprecher unterstützt eine breit aufgestellte Riege ebenfalls ehrenamtlicher Stellvertreter. Idee und Konzept des Bündnisses stießen auf Resonanz. Mitgliedsformulare waren bei der Versammlung heiß begehrt. Somit dürften die 86 Gründungsmitglieder reichlich Zuwachs bekommen und das Bündnis bereits eine dreistellige Zahl an Mitgliedern haben.

Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit und die Schaffung finanzieller Rahmenbedingungen stehen nun als dringliche Punkte auf der Agenda. Auch eine eigene Homepage soll demnächst online gehen. Zu seiner wirksamen Entfaltung ist das Bündnis auf Anregungen und tatkräftige Impulse angewiesen.

Kontakt kann zu dem Bündnis aufgenommen werden per E-Mail an
buendnis-demokratie-kirchheimteck@web.de