Sommernachtskino
Gemeinsam lassen sich „die kleinen Siege“ erringen

Der Film zum Dankeschön-Abend hat gezeigt, wie Zusammenhalt zu Erfolgen führen kann.

„Summertime – and the livin’ is easy“: Die Sommernachtskino-Zeit rund um die Martinskirche ist angebrochen. Foto: Carsten Riedl

Kirchheim. Der Ehrenamtsabend der Stadt Kirchheim hat dem Sommernachtskino bereits zum Auftaktabend ein „volles Haus“ beschert. Kino-Betreiber Reimund Fischer bedankte sich in seiner Ansprache vor Filmbeginn bei annähernd tausend Gästen dafür, „dass Sie sich nicht von den Regen-Prognosen haben abhalten lassen, heute zu uns auf den Martinskirchplatz zu kommen“.

Dass es bis zum Ende des Films nicht geregnet hat, dürfte sich als einer dieser vielen „kleinen Siege“ herausgestellt haben, wie sie der Film „Es sind die kleinen Dinge“ in den Mittelpunkt stellt. Kirchheims Oberbürgermeister Pascal Bader hatte nämlich in seiner Begrüßung der ehrenamtlich Engagierten darauf verwiesen, dass der Film im französischen Original „Les Petites Victoires“ heißt.

Einen weiteren „Sieg“ hatten bereits im vergangenen Jahr diejenigen errungen, die sich in ihren Rückmeldungen zum Dankeschön-Abend der Stadt fürs nächs­te Mal einen kürzeren Film gewünscht hatten: Mit 90 statt 124 Minuten hat die Stadtverwaltung zumindest diesen Wunsch so schnell wie möglich erfüllt.

Ansonsten fühlte sich Pascal Bader von den Themen, mit denen seine Film-„Kollegin“ Alice Le Guennic im fiktiven 400-Seelen-Dorf Kerguen in der Bretagne konfrontiert ist, durchaus an seine eigene Arbeit erinnert: Gut gelaunt erwähnte er, dass sich die Stadtverwaltung zwar um Infrastruktur, Straßenbeleuchtung, Friedhöfe und Schulen kümmern könne – nicht aber um die Schneckenplage, auch wenn selbige dieses Jahr besonders schlimm sein muss.
 

Keine verklärte heile Welt

Was der Film aber vor allem zeige: Es sind wirklich die kleinen Dinge, die sich gemeinsam angehen lassen, lange bevor ein großes Problem daraus entsteht. Wichtig sei es, dass die Gesellschaft zusammensteht, sei es in der Stadt oder im Dorf. Dann mag selbst in die verlassene Bäckerei das neue, pralle Dorf-Leben einziehen – vor allem, wenn man sie so einrichtet, dass sie sich in kürzester Zeit in ein Bistro verwandeln lässt. Trotz allem aber spielt der Film keine verklärte heile Welt vor: Wenn die Dorfbewohner auch noch so sehr zusammenstehen, können sie doch nicht verhindern, dass ihre Schule geschlossen wird, weil es nicht genügend Kinder gibt. Um dieses Problem in den Griff zu kriegen, sind dann doch eher die konventionellen, individuellen Lösungen gefragt.