Wer den ÖPNV nutzt, muss sich am Dienstag, 21. Januar, und am Mittwoch, 22. Januar, in der Region darauf einstellen, dass Busse nicht fahren. Ver.di hat am Samstag in einer Pressemitteilung angekündigt, nach der ergebnislosen zweiten Verhandlungsrunde vom vergangenen Mittwoch die Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg fortzusetzen. In mehr als 30 Betrieben werde an zwei Tagen die Arbeit niedergelegt. Damit will ver.di erreichen, dass die Arbeitgeber in der dritten Runde am 31. Januar ein deutlich verbessertes Angebot abgeben.
Am ersten Warnstreik beteiligten sich 2000 Beschäftigte in 30 Betrieben
Zu den Betrieben, deren Beschäftigte ver.di am Dienstag und Mittwoch jeweils ganztägig zum Streik aufruft, gehören unter anderem der Esslinger Omnibusverkehr E. Fischle und das Omnibusunternehmen Friedrich Müller, das unter anderem Owen und Nürtingen verbindet und im Raum Nürtingen unterwegs ist. Beim Omnibusverkehr Kirchheim (OVK), der zwischen Kirchheim und Nürtingen fährt, werde nicht gestreikt, teilt dessen Geschäftsführer Eberhard Dannenmann mit.
Nach Angaben von ver.di hatten sich bereits am 9. und 10. Januar 2000 Beschäftigte in rund 30 Betrieben an ersten Warnstreiks beteiligt. Die Gewerkschaft rechnet auch in der kommenden Woche mit erheblichen Ausfällen in allen bestreikten Betrieben.
Es braucht dringend weitere Schritte, insbesondere bei der Bezahlung. Dafür setzen wir uns mit dem notwendigen Druck ein.
Jan Bleckert, Verhandlungsführer von ver.di
Jan Bleckert, ver.di Verhandlungsführer, betont, ein funktionierender und starker ÖPNV sei das Rückgrat der kommunalen Infrastruktur. „Auch wenn wir in den letzten Jahren die Arbeitsbedingungen der Fahrerinnen und Fahrer verbessern konnten, braucht es dringend weitere Schritte, insbesondere bei der Bezahlung, um die immer noch klaffende Fachkräftelücke zu schließen. Dafür setzen wir uns mit dem notwendigen Druck ein.“
Ver.di fordert für die rund 9000 Beschäftigten unter anderem neun Prozent mehr Entgelt und 100 Euro mehr im Monat für die Auszubildenden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Friedenspflicht war am 31. Dezember 2024 ausgelaufen. Die Arbeitgeber seien bisher lediglich bereit, die Inflation bei einer Laufzeit von zwei Jahren auszugleichen und über eine betriebliche Altersversorgung zu reden, so ver.di. Eine echte Verbesserung der Arbeitsbedingungen hätten die Arbeitgeber ebenso kategorisch abgelehnt wie zusätzliche freie Tage für Gewerkschaftsmitglieder.
Auf seiner Homepage teilt der VVS mit, Fahrgäste im regionalen Busverkehr müssten diese Woche mit Streiks rechnen. S-Bahnen und Regionalzüge seien davon nicht betroffen.
Vom Streik betroffen sind im Landkreis Esslingen laut VVS voraussichtlich folgende Städte und Busunternehmen:
Dienstag, 21. Januar
Plochingen (Fischle): Linien 140, 141, 142, 143, 144, 147, 147A, 148, 149, 159 und 262
Raum Nürtingen (FMO): Linien 166, 169, 181-183, 185, 186, 194, 195, X19
Raum Fildern West (FMO): Linien 806, 813 - 819, 816A, 818A, N18
Mittwoch, 22. Januar
Plochingen (Fischle): Linien 140, 141, 142, 143, 144, 147, 147A, 148, 149, 159 und 262
Raum Nürtingen (FMO): Linien 166, 169, 181-183, 185, 186, 194, 195, X19
Raum Fildern West (FMO): Linien 806, 813 - 819, 816A, 818A, N18
Weitere Infos gibt es aufwww.vvs.de