Bundestagswahl
Kanzlerkandidatur: Wer ist das beste Zugpferd?

Kirchheimer Abgeordnete von SPD und CDU bekennen sich zu ihren jeweiligen Kandidaten.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete hat sich schon vor dem Rückzug von Boris Pistorius klar für Kanzler Olaf Scholz als Spitzenkandidat seiner Partei für die Bundestagswahl ausgesprochen. Foto: pr

Kirchheim. Nur ganz kurz schwelte sie, die Kanzlerfrage – oder eher die Frage, mit welchem Kanzlerkandidaten die SPD in die vorgezogenen Neuwahlen gehen soll. Entschieden wurde die Frage durch eine Art „Machtwort“ von Verteidigungsminister Boris Pistorius, der erklärt hat, dass er nicht zur Verfügung steht und dass er sich selbst auch nie ernsthaft ins Gespräch gebracht habe.

Nils Schmid steht hinter dem Kanzler

Wie stehen die Kirchheimer SPD-Politiker dazu? Der Bundestagsabgeordnete Nils Schmid dürfte erleichtert sein, denn bereits vor dem Rückzug von Pistorius hatte er sich klar positioniert: „Wir haben einen sehr guten Kanzler, der natürlich auch unser Kanzlerkandidat ist.“ Schon die öffentliche Fragestellung, welches Zugpferd die SPD vor ihren Wahlkampf-Karren spannen soll, fand er unpassend: „Unsere Partei hat sich in die Debatte selbst reingeritten.“ Tatsächlich wäre es das erste Mal in der Geschichte der Bundesrepublik gewesen, dass die aktuelle Kanzlerpartei dem Regierungschef das interne Vertrauen verweigert und lieber einen anderen Kandidaten ins Rennen schickt. Ein Wunsch, den Nils Schmid gehegt hatte, ist jetzt immerhin schneller in Erfüllung gegangen, als er vielleicht selbst gedacht hätte: „Ich hoffe nur, dass die Debatte schnell beendet wird und dass das nicht wochenlang so weitergeht.“

Andreas Kenner war offen für die Debatte

Ganz anders sieht es beim Kirchheimer SPD-Landtagsabgeordneten Andreas Kenner aus, der große Aufmerksamkeit erregt hatte, weil er sich nicht eindeutig für Olaf Scholz aussprechen wollte. Dabei war es ihm eher um demokratische Grundprinzipien gegangen. Ein „Königsmörder“ ist er deswegen noch lange nicht, schon allein deshalb, weil es gar keinen König von Gottes Gnaden gibt, sondern einen demokratisch gewählten Kanzler. Folglich findet er es ganz natürlich, über Alternativen zu diskutieren: „Ich gehöre eben nicht zu denen, die sagen, der Scholz soll es machen und sonst keiner. Ich sehe auch, dass seine Umfragewerte nicht gerade gut sind.“ Hinterher nachzukarten, ist allerdings nicht sein Fall. Da zeigt er sich als treuer Parteisoldat: „Wenn Scholz nominiert ist, hänge ich selbstverständlich in Kirchheim seine Plakate auf.“

Natalie Pfau-Weller steht hinter Merz

Bei der CDU ist die Frage Merz oder Söder längst entschieden. Die Landtagsabgeordnete Natalie Pfau-Weller positioniert sich deswegen für die Union ganz ähnlich wie Andreas Kenner für die SPD: „Mir persönlich ist Friedrich Merz an manchen Stellen etwas zu ​​​​​​​konservativ. Aber er ist  unser Bundesvorsitzender, und ich unterstütze ihn – weil er unser Kandidat ist.“