Kirchheim. Übergangsweise kann der Verein „Kommunales Kino Kirchheim“ das einstige Stadtkino nutzen, um dort wieder Filme zu zeigen: Der Gemeinderat hat dafür grünes Licht gegeben – allerdings mit dem deutlichen Signal, dass es sich dabei nicht um eine Dauerlösung handeln kann, weil das Gebäude, das im Eigentum der Stadt ist, eigentlich zum Abbruch vorgesehen ist. Es soll früher oder später der Umgestaltung des Postplatzes samt Renaturierung der Lauter weichen.
„Aktuell steht das Haus leer, und da können wir dem Kommunalen Kino eine Heimat bieten“, sagte Oberbürgermeister Pascal Bader im Gemeinderat und erläuterte das Konstrukt, unter dem de facto eine Mietfreiheit zustandekommt: „Wir zahlen dem Verein einen jährlichen Zuschuss von 12.000 Euro, den wir dann in Form einer Miete zurückbekommen.“
CDU-Stadtrat Michael Haug wollte durch diese Lösung aber auf keinen Fall die notwendige Aufwertung des Postplatzes aufgeschoben sehen. Auch sollten Freiwilligkeitsleistungen dieser Art nicht beliebig ausgeweitet werden: „Das Angebot des Kommunalen Kinos spricht nur einen kleinen Teil der Bevölkerung an.“ Deshalb fragte er auch nach anderen Möglichkeiten, die Räumlichkeiten zu vermieten.
In diesem Zusammenhang sprach AfD-Stadtrat Markus Berthold den Verein „Teckploitation“ an, der ebenfalls Interesse an einer Nutzung des Stadtkinos habe. Nach Ansicht des Oberbürgermeisters ist das Kommunale Kino „kooperationswillig“. Demnach dürfte es also problemlos möglich sein, dass der eine Verein den Kinosaal an den anderen Verein weitervermietet.
Wie lange dauert der Übergang?
Aline Theodoridis (Grüne) freute sich darüber, dass es für das Stadtkino eine sinnvolle Nutzung gebe – „wenn auch nur befristet“.
Für die Freien Wähler konstatierte Bettina Schmauder: „Wir sind der Meinung, dass das Gebäude besser früher als später abgebrochen gehört. Wir werden deshalb darauf drängen, das Stadtkino so früh wie möglich abzureißen.“ Wenn es nämlich darum gehe, die Zukunft des Kino-Gebäudes zwingend mit einer Sanierung des Postplatzes zu verknüpfen, „steht das Stadtkino auch in 15 Jahren noch“.
Wie lange die Übergangszeit tatsächlich dauern wird, ist derzeit also alles andere als klar. „Ich wünsche dem Kommunalen Kino, dass Heizung und Elektrik im Stadtkino noch fünf Jahre durchhalten“, sagte SPD-Mann Andreas Kenner.. Unabhängig vom Willen des Gemeinderats und von der Finanzlage der Stadt könnten die Lichter also auch deutlich früher ausgehen.

