Tiefbau
Kirchheim erschließt Schafhof IV

Auf bislang unbebautem Gelände entstehen ein Regenrückhaltebecken sowie ein Oberflächenwasserkanal.

Auf der grünen Wiese hinter der Straße "Zu den Schafhofäckern" sollen neue Wohnungen entstehen. Im März beginnen dort die ersten Tiefbauarbeiten zur Erschließung.   Archiv-Foto: Irene Strifler

Kirchheim. Auf dem Kirchheimer Schafhof soll gebaut werden: Nördlich und westlich der Straße „Zu den Schafhofäckern“ entstehen auf bislang unbebautem Gelände die Gebiete Schafhof IVa und IVb – zwischen den Einmündungen „Laubersberg“ und „Westerbachstraße“. Sichtbares Zeichen der Bautätigkeit sollen die ersten Erschließungsarbeiten sein, die in gut drei Monaten beginnen – Mitte März. Zunächst einmal geht es um Kanalisationsarbeiten sowie um die Herstellung eines Regenrückhaltebeckens.

Bei „Schafhof IVa“ handelt es sich um einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan, direkt im Anschluss an die bisherige Bebauung im Weihenweg. Ein privater Investor will dort Wohngebäude und Reihenhäuser erstellen. Im Gebiet „Schafhof IVb“ will der Eigenbetrieb Städtischer Wohnbau Kirchheim neuen Wohnraum schaffen.

Für beide Teilgebiete gilt die Erschließung gleichermaßen. Das Oberflächenwasser, das dort anfällt, sollte entweder versickern oder in ein naheliegendes Gewässer eingeleitet werden, wie Bianka Wötzel, die Leiterin des städtischen Sachgebiets „Tiefbau und Beiträge“ im Ausschuss für Infrastruktur, Wohnen und Umwelt mitteilte. Beides ist an dieser Stelle nicht möglich. Die geologischen Verhältnisse lassen kein Versickern zu, und ein geeignetes Gewässer gibt es nicht in unmittelbarer Nähe. Folglich wird ein Regenrückhaltebecken als eine Art künstliches Gewässer hergestellt. Das Becken wird in die Landschaft eingebettet, sodass es keinen Fremdkörper darstellt. Allerdings ist es aus Sicherheitsgründen komplett einzuzäunen.

Zusätzlich braucht es an dieser Stelle einen Oberflächenwasserkanal. Die Kosten für beide Arbeiten – Rückhaltebecken und Kanalisation – belaufen sich der Berechnung zufolge auf 554.000 Euro. Die Bauzeit ist auf drei Monate angesetzt, sodass die Arbeiten spätestens Mitte Juni abgeschlossen sind.

Alle fünf Jahre ein volles Becken

Das Rückhaltebecken, das 185 Kubikmeter fassen wird, ist ausgelegt auf ein fünfjährliches Regenereignis. Kirchheims Erster Bürgermeister Günter Riemer legte eine verständlichere Rechnung für das Fassungsvermögen vor: „Wenn 60 Liter Wasser pro Quadratmeter anfallen, muss es 51 Minuten lang am Stück regnen – und dann ist das Becken voll.“

Auf die Frage nach der Kostenbeteiligung des Bauträgers an der Erschließung sagte Bianka Wötzel: „Die Grundstücke werden erschlossen verkauft.“ Das bedeutet also, dass die entstehenden Kosten auf die späteren Nutzer umgelegt werden, die somit letztlich für die Erschließung aufzukommen haben.