Saisonstart
Kirchheimer Freibad: Es darf geplanscht werden

Am 1. Mai öffnet das Freibad seine Pforten. Pünktlich zum Beginn des Badesommers ist das Planschbecken fertig geworden. So kommen auch die jüngsten Badegäste auf ihre Kosten.

Besichtigung des neuen Kinderplanschbeckens im Kirchheimer Freibad: Ab 1. Mai steht es zur Verfügung.        Foto: Markus Brändli

Jetzt ist es fertig: Wenn die Saison im Kirchheimer Freibad am 1. Mai beginnt, können Familien erstmals das neue Kinderplanschbecken in Beschlag nehmen. „Ich bin froh, dass wir das jetzt endlich haben“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Martin Zimmert beim Vor-Ort-Termin. Der wesentliche Grund für die Verzögerung war das Warten auf die Zuschüsse. In der Rückschau hat sich dieses Warten durchaus gelohnt: Rund 600.000 Euro erhält die Stadt an Fördermitteln vom Bund. Das ist ein beträchtlicher Anteil an den Gesamtkosten in Höhe von 2,7 Millionen Euro.

Es ist nicht das Kinderplanschbecken allein, das diese Kosten verursacht hat. Das Geld fließt auch in die Erweiterung des Technikraums, die notwendig war, um die Wasserqualität des Kinderbeckens gewährleisten zu können. Das wiederum hatte weitere Verzögerungen zur Folge, sodass die Fertigstellung zum Saisonbeginn lange auf der Kippe stand. Mark Hedderich, technischer Leiter bei den Stadtwerken, spricht von „Lieferproblemen bei Schaltschränken“, die die Punktlandung beinahe noch vermasselt hätten.

Zum Glück habe sich die Bauzeit einhalten lassen, und auch bei den Kosten zeigt sich Mark Hedderich zuversichtlich: „Wir halten unser Budget.“ Auch das war nicht immer ganz einfach, wie er hinzufügt: „Es war schwierig, für die Badewassertechnik wirtschaftliche Angebote zu bekommen.“

Schiff ahoi!

Was gibt es an Attraktionen? Das neue Becken hat eine Fläche von rund 140 Quadratmetern. Die Wassertiefe liegt zwischen fünf und 45 Zentimetern. Die Wasserfläche ist gegenüber dem alten Planschbecken fast gleich geblieben. Das neue Becken wirkt aber viel größer, weil es völlig andere geometrische Formen aufweist. Eine der Hauptattraktionen dürfte der Schiffchenkanal sein, der sich in der Mitte des Beckens befindet, aber trotzdem auch trockenen Fußes zu erreichen ist. Im Kanal lässt sich das Wasser mittels mehrerer Schieber aufstauen. Außerdem gibt es im Becken einen „Wasserpilz“ und einen „Wasserigel“ sowie eine Rutsche, die aussieht wie ein kleiner Elefant.

Das ist aber noch nicht alles, denn am Beckenrand schließt sich der „Spraypark“ an: Düsen sprühen aus dem Boden feinste Wasserteilchen. Die weißen Kreise auf dem Boden haben damit nur indirekt zu tun. Eigentlich dienen sie der Barrierefreiheit, weil Sehbehinderte sich anhand der Kreise besser orientieren können. Es ist aber davon auszugehen, dass die Kinder auch die weißen Linien in ihr Spiel nahe am Wasser einbauen werden. Für ausreichend Schatten ist ebenfalls gesorgt: Zwei große Sonnensegel überspannen das Planschbecken. Im Boden ringsum sind zudem Hülsen für Sonnenschirme eingelassen.

Zum Anbau am Technikraum stellt Mark Hedderich fest: „Da braucht es Pumpen, Filter und auch Chlorungen – und das alles nur fürs Kinderplanschbecken.“ Martin Zimmert ergänzt: „Allein das ist schon eine Riesenanlage. Und das alles gibt es für die anderen Becken auch.“ Dazu kommt die Heizung für das Wasser. Außer einem Blockheizkraftwerk und einer Doppelkesselanlage setzen die Stadtwerke in diesem Fall noch zusätzlich auf Solarthermie.

Personal sollte ausreichen

Personal ist in ausreichender Zahl vorhanden, sodass einem ungetrübten Badespaß an sieben Tagen die Woche nichts entgegenstehen dürfte – sollte es nicht im Lauf des Sommers noch zu unvorhersehbaren Ausfällen kommen. Der Vertrag mit den Kioskbetreibern ist bis 2027 verlängert worden. Eine erneute Ausschreibung steht folglich erst Mitte 2026 an.

Eine beliebte Tradition wird fortgeführt – nachdem es im September zu großer Aufregung gekommen war: Die „Sprüchetafel“ soll in leicht geänderter Form wieder alle diejenigen erfreuen, für die sie einen zusätzlichen Lichtblick im Alltag dargestellt hatte. Auf die Gefahr, dass jemand durch den einen oder anderen Spruch seine Weltanschauung herabgewürdigt sehen könnte, will die Stadtverwaltung durch einen speziellen „Disclaimer“ hinweisen.

Bleibt nur noch zu hoffen, dass sich auch Petrus ins motivierte Team des Kirchheimer Freibads einreiht und nahezu täglich für ideales Badewetter sorgt.