Spendenaktion
Kirchheimer Sternsinger sammeln über 50.000 Euro

Kinder der Kirchengemeinden St. Ulrich und Maria Königin machen viele Menschen glücklich.

Die Sternsinger in der Kirche: Längst handelt es sich um eine ökumenische Aktion, wie das Bild zeigt.       Foto: pr

Fleißig haben sie gesammelt, die Sternsinger: 242 Kinder und 59 Helfer waren in insgesamt 82 Gruppen unterwegs, um ihre Botschaft in den Bereichen der Kirchengemeinden St. Ulrich und Maria Königin zu verbreiten. Was sie vermitteln, ist die weihnachtliche Friedensbotschaft, die gerade in weniger friedlichen Zeiten umso hoffnungsfroher entgegengenommen wird.

Einsatz für Kinderrechte

Im Hintergrund prangert die Sternsingeraktion aber durchaus Missstände an – weil die Welt eben nicht von „Friede, Freude, Eierkuchen“ geprägt ist. Die Kinder, die deutschlandweit ihre Lieder singen, ihre Sprüche aufsagen, den Segensspruch verteilen, aber auch Spenden für Kinder in Not sammeln, machen dadurch auch auf die Folgen von Kinderarmut aufmerksam. Beispielländer waren bei der Aktion 2024/2025 Kenia und Kolumbien.

Die Zeit, in der die Kinder dem Stern folgen und von Haus zu Haus ziehen, beginnt kurz nach den Weihnachtsfeiertagen und endet am Dreikönigstag – also am Tag der Heiligen, die ihre Patrone sind. In dieser Zeit haben die Kinder in Kirchheim, einschließlich Jesingen, Nabern, Ötlingen und Lindorf, sowie in Notzingen, Ohmden, Schlierbach, Dettingen und Bissingen knapp 53.000 Euro gesammelt. Das hatte der Kassensturz kurz nach dem 6. Januar ergeben. Die Aktion als solche geht indessen weiter, denn nach wie vor werden Spenden überwiesen.

„Die Kinder haben getan, was sie konnten“, lobt Gemeindereferentin Anna Bernau, die das Sternsingen für die katholische Gesamtkirchengemeinde Kirchheim federführend betreut, ihre Schützlinge. „Leider konnten sie aber nicht alle besuchen.“ Für die Fälle, in denen sie irgendwo geklingelt, aber niemanden angetroffen haben, waren sie mit Informationsmaterial ausgestattet, das sie in die Briefkästen gesteckt haben. Zu diesem Material gehört auch der Segensspruch „C + M + B“: „Christus mansionem benedicat – der Herr segne dieses Haus“.

Eigentlich schreiben sie diesen Spruch, verbunden mit der neuen Jahreszahl, mit Kreide über die Türen. In den Briefkästen landete stattdessen die modernere Variante des Segens – ein Aufkleber, auf dem der Spruch in stilisierter Kreideschrift zu lesen ist. Stilecht geschieht das in diesem Fall nicht schwarz auf weiß, sondern ausnahmsweise weiß auf schwarz. Für diejenigen, die den Aufkleber an ihrer Tür anbringen, ist das aber in gleicher Weise gültig, ganz unabhängig von der Farbkombination. Was ebenfalls zum Infomaterial gehört, sind Überweisungsträger. Das erklärt, warum die Spenden nach wie vor fließen. Nach dem 31. Januar erfolgt die Endabrechnung für die laufende Aktion.

Das gesamte Spendengeld wird ans Kindermissionswerk überwiesen, also an den Dachverband der Sternsinger. Von dort aus wird es an unterschiedliche Projekte in der ganzen Welt weitergeleitet – um Kindern zu helfen.

„Die schönste Aktion im Jahr“

Anna Bernau freut sich immer auf „die schönste Aktion im ganzen Jahr“, wie sie die Zeit des Sternsingens nennt. Besonders glücklich ist sie darüber, dass immer so viele Kinder mitmachen – vor allem, aber nicht ausschließlich, aus katholischen Familien. „Wir sind den Kindern sehr dankbar. Ihr Engagement ist alles andere als selbstverständlich.“ Einen weiteren wichtigen Aspekt will Anna Bernau nicht unerwähnt lassen: „Die Sternsinger machen die Menschen, die sie besuchen, glücklich.“ Wenn das kein guter Start ins Jahr ist!