Es war eine anspruchsvolle und herausfordernde, aber auch sehr motivierende Aufgabe, der sich die Stadtkapelle Kirchheim kürzlich beim „Deutschen Musikfest“ in Ulm/Neu-Ulm stellte: Das renommierte Blasorchester nahm am Konzertwettbewerb in der höchsten Kategorie teil. In der Konkurrenz mit namhaften Klangkörpern aus dem In- und Ausland wurden die Kirchheimer von einer hochkarätig besetzten Jury bewertet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Unter den deutschen Orchestern belegten die Kirchheimer Instrumentalisten den dritten Platz.
„Die Stadtkapelle hat im Neu-Ulmer Edwin-Scharff-Haus das Publikum mit einer emotional starken Performance begeistert“, zog der Kirchheimer Stadtmusikdirektor Marc Lange eine positive Bilanz. Mit dem Pflichtstück „Turbulences“ von Alexandre Kosmicki und der 23-minütigen, äußerst anspruchsvollen Komposition „Sinfonietta Nr. 1“ von Bart Picqueur war die Latte hoch gelegt: Beide Werke sind in der Kategorie sechs eingestuft. Mehr geht nicht.
An den Wettbewerbsstücken intensiv gearbeitet
„Es war sehr schade, dass die Kategorien fünf und sechs in eine Wertung zusammengelegt wurden“, bedauerte der Vereinsvorstand Matthias Käßbohrer. Obwohl nach der Bekanntgabe der Ergebnisse bei einigen Musikerinnen und Musikern eine leichte Enttäuschung spürbar war, ist der musikalische Chef zufrieden: „In der Vorbereitung haben wir an den Wettbewerbsstücken sehr intensiv und detailgenau gearbeitet und diese auch immer wieder gespielt. Das hat sich gelohnt: Der Vortrag beim Deutschen Musikfest war bei Weitem die beste Version“, sagte Marc Lange.

Für ihn ist entscheidend, dass das Orchester in der anstrengenden Vorbereitungsphase einen stetigen Steigerungsprozess durchlaufen hat. „Obwohl wir die Werke unzählige Male geprobt und auch mehrfach im Konzert aufgeführt haben, waren keine Ermüdungserscheinungen festzustellen. Alle waren bis zum Schluss hoch motiviert bei der Sache.“
Unterstützung von Kirchheims Oberbürgermeister
Unterstützung bekam die Stadtkapelle von höchster Stelle: Kirchheims Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader war nach Neu-Ulm angereist und motivierte seine Stadtmusikerinnen und Stadtmusiker in der Garderobe mit anfeuernden Worten. Nach den Vorträgen äußerte sich das Stadtoberhaupt zufrieden: „Unsere Stadt kann stolz sein, eine so herausragende Stadtkapelle zu haben. Marc Lange und seine Musikerinnen und Musiker haben die Herzen des Publikums gewonnen, und Kirchheim beim Deutschen Musikfest mit Bravour repräsentiert“.
Überdies war es für die Stadtkapelle eine besondere Ehre, dass Bart Picqueur, der Komponist des Selbstwahlstückes, eigens aus Belgien angereist war, um den Kirchheimer Instrumentalisten und deren Chef Rückendeckung zu geben.
Die besondere Atmosphäre beim „Deutschen Musikfest“ in Ulm/Neu-Ulm wird allen Beteiligten noch lange im Gedächtnis bleiben. An vier Tagen haben die mehr als 20.000 Musizierenden der 435 Orchester und Musikvereine aus dem gesamten Bundesgebiet die Städte an der Donau zu einem einzigartigen Klangerlebnis werden lassen. An 45 Spielorten boten Konzerte, Open-Air-Veranstaltungen, zahlreiche Wertungsspiele und der internationale Konzertwettbewerb ein beeindruckendes Spektrum der Vielfalt der Blasmusik.
Selbst gewähltes Werk „Sea of Wisdom“
Mit dabei war auch der Musikverein Notzingen-Wellingen, der beim Konzertwettbewerb in der Kategorie 4 antrat. Das Pflichtstück „Arcus“ sowie das selbst gewählte Werk „Sea of Wisdom“ des japanischen Komponisten Daisuke Shimizu wurden sehr achtbar bewältigt. Das Ergebnis: Platz elf von 19 teilnehmenden Orchestern. „Das Deutsche Musikfest war für uns ein besonderes Erlebnis und ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte“, sagte Marina Vollmer, die beim Musikverein Notzingen-Wellingen für die Pressearbeit verantwortlich ist.