Kirchheim. Der Umzug ist auf den Weg gebracht: Die Hausarztpraxis kann damit wie geplant in Nabern bleiben. Sollten sich die notwendigen Umbauarbeiten wie vorgesehen bewerkstelligen lassen, könnte sie ihren Betrieb im Erdgeschoss des Naberner Rathauses bereits im Mai 2027 aufnehmen. So hat es der Kirchheimer Gemeinderat einstimmig beschlossen.
Naberns Ortsvorsteher Henrik Peter sagte bei der Vorstellung des Projekts, dass das schon seit längerer Zeit so in Planung sei: „Der Vermieter der derzeitigen Praxisräume legt Wert auf die Feststellung, dass die Befristung des Mietvertrags ausläuft und dass der Hausarzt die Räumlichkeiten in diesem Zusammenhang ohnehin wechseln möchte.“
Der Umbau des Rathauses sehe vor, das Erdgeschoss im Hofbereich nach Süden hin zu erweitern. 650.000 Euro seien für die Arbeiten im Erdgeschoss vorgesehen. Hinzu kommen weitere 195.000 Euro, um die Bausubstanz generell zu ertüchtigen. Dazu zählen ein zweiter Rettungsweg für das Obergeschoss, wo die Ortsverwaltung ihren Sitz hat, ebenso wie die Umstellung der Hauselektrik.
Langfristig sollen auch die Räume im Dachgeschoss nutzbar gemacht werden. Das zählt aber noch nicht zu den Arbeiten, die jetzt ausgeschrieben werden.
Die Mitglieder des Gemeinderats zeigten sich allesamt erfreut über die Möglichkeit, die Hausarztpraxis vor Ort halten zu können. „Das Erdgeschoss des Naberner Rathauses ist eine naheliegende Option, um dort eine zeitgemäße Arztpraxis einzurichten“, sagte Rainer Kneile (Freie Wähler). Für die Vereine, die die Räume bislang nutzen, stünden passende Alternativen zur Verfügung.
Es könnte zum Regelfall werden
Die CDU-Stadträtin Natalie Pfau-Weller ist davon überzeugt, dass es künftig noch viel öfter vorkommen wird, dass Kommunen Geld investieren, um dadurch die ärztliche Versorgung zu sichern. Städte und Gemeinden dürften also noch häufiger zu Vermietern von Arztpraxen werden.
Grünen-Stadträtin Gundula Folkerts freute sich darüber, dass es gelungen sei, in gemeinsamer Planung eine langfristige Lösung zu finden: „Das wird auch das Rathaus-Areal in Nabern beleben.“
Andreas Kenner (SPD) stellte fest: „Der Markt regelt eben doch nicht alles.“ Was die Arztpraxis als Treffpunkt in der Ortsmitte betrifft, meinte er vielsagend: „Ich würde mich dann mit anderen Menschen doch lieber in einem Café treffen als beim Arzt.“ Ernsthaft aber fügte er hinzu: „Ich hoffe, dass wir das auch in unseren anderen Ortsteilen ganz ähnlich hinkriegen.“

