Über 20 Veranstaltungen sind es, die der Kirchheimer Kulturring in seinem neuen Programm für 2025 zusammengestellt hat. Das Programm ist gut gemischt und reicht vom klassischen Konzert über einen Abend mit Chansons von Friedrich Hollaender bis hin zu Dialekt- und Freilichttheater. „Diese Mischung ist uns wichtig, um möglichst viele Menschen anzusprechen und uns dadurch auch neue Kundenkreise zu erschließen“, sagt Kirchheims Kulturbürgermeisterin Christine Kullen.
Speziell in der Abo-Reihe, zu der jeweils fünf Konzerte und fünf Theateraufführungen gehören, sei das bereits gelungen, ergänzt Sandra Linsenmayer, die neue Kulturring-Leiterin: „Da haben wir einige Anfragen nach neuen Abonnements.“ Das neue Programm ist nicht nur, aber auch auf junges Publikum ausgerichtet. Ein Beispiel dafür ist die Kinderzaubershow mit Maurice Grange, für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Bewusst liegen die beiden Nachmittagsvorführungen in der Jesinger Gemeindehalle am Beginn der Sommerferien – als ein Beitrag des Kulturrings zur Ferienunterhaltung.
„Da wollen wir was Neues ausprobieren“, meint Sandra Linsenmayer und spielt damit auch noch zusätzlich auf den Ort der Zaubershow an. Der Kulturring will auch außerhalb der Stadthalle präsent sein und geht deshalb Kooperationen mit anderen Veranstaltern ein – erstmals am 11. Mai mit dem lyrisch-musikalischen Abend „More than words“ in der Naberner Zehntscheuer. Für 2026 ist eine gemeinsame Veranstaltung mit und in der Bastion vorgesehen. Ebenfalls 2026 will der Kulturring gemeinsam mit der Familien-Bildungsstätte kulturelle Angebote für Kleinkinder ins Programm aufnehmen.
Auch sonst setzt der Kulturring auf Kooperationen mit lokalen Partnern, etwa beim Sinfoniekonzert mit dem Schwäbischen Kammerorchester am 23. März oder beim „Theater zum Bauernkriegsjubiläum“ vom 16. bis 18. Mai. In Zusammenarbeit mit dem Volkshochschulorchester und dem Ludwig-Uhland-Gymnasium präsentiert der Kulturring das Stück „Die Teck muss weg“. Der provokante Titel des eigens für Kirchheim geschriebenen Theaterstücks ist aber keine aktuelle Forderung. Er bezieht sich vielmehr darauf, dass die alte Burg auf dem Teckberg 1525 im Bauernkrieg nahezu vollständig zerstört worden war.
Was die Schule betrifft, plant Sandra Linsenmayer für 2026 auch wieder, Abitur-Sternchenthemen für das Fach Deutsch ins Theater-Abonnement zu integrieren – um eben auch in diesem Fall das klassische Theater-Publikum und die Oberstufen der Gymnasien zusammenzubringen. „Kultur verändert sich“, stellt sie fest und erklärt diesen Satz unter anderem mit einem kleinen Detail am Rande der Aufführung des Stücks „Der Brandner Kaspar kehrt zurück“ am 25. Oktober: Das Theater Lindenhof biete hierfür eine ganz außergewöhnliche Kulisse – „und da wollen wir unserem Publikum auch Möglichkeiten für Selfies einräumen“.
Kultursprache Schwäbisch
Überhaupt ist das Theater Lindenhof einer der wichtigsten Partner in Sachen Theater. So bringt es am 26. Juli auch die Adaption des Films „Global Player“ auf die Bühne der Stadthalle. Der Untertitel „Wo wir sind, isch vorne“ ist auch sprachlich Programm: „Wir wollen als Kirchheimer Kulturring durchaus dem Schwäbischen als Kultursprache treu bleiben“, erklärt Sandra Linsenmayer.
Weltliteratur setzt am 12. Juli das Freilufttheater Chawwerusch theatralisch um: „Don Quijote – Einladung zum Scheitern“. Die Möglichkeit, dass dieses Stück auf dem Kirchheimer Schlossplatz am Wetter scheitert, besteht ja immerhin. In diesem Fall aber ist als Ersatzspielort die Eduard-Mörike-Mehrzweckhalle in Ötlingen vorgesehen, sodass es dem Titelhelden vorbehalten bleibt, wie in der Romanvorlage von Cervantes grandios zu scheitern.
Das Konzertprogramm des Kulturrings wird 2025 wieder etwas „klassischer“ als im laufenden Jahr. Wichtig ist es der neuen Kulturring-Leiterin, mit den Abonnenten zu kommunizieren: „Da sind wir auf jeden Fall immer gesprächsbereit.“ Gelegenheiten für einen informellen Austausch bieten sich noch jetzt in der Adventszeit: An drei Tagen – am 16., am 19. und am 21. Dezember – betreibt das Kulturring-Team die Hütte am Kirchheimer Rathaus. Bei Glühwein oder Punsch bietet sich die gesamte Kultur in der Teckstadt als Gesprächsthema an: Theater, Kabarett, Musik, Kunstausstellungen. Und vielleicht sind bis dahin auch bereits die meisten Karten für einen besonderen Höhepunkt verkauft: Am 7. Dezember 2025 tritt Pe Werner mit ihrem Klaviertrio „de Luxe“ in der Stadthalle auf. Unter dem Titel „Ne Prise Zimt“ bietet sie Chansons und Weihnachtslieder in „Pe-sonderen Arrangements“.