Bundestag
Matthias Hiller soll auf Michael Hennrich folgen

Die CDU nominiert am Freitag im Wahlkreis Nürtingen ihren Kandidaten für die Bundestagswahl 2025.

Matthias Hiller will für die CDU bei der Bundestagswahl 2025 im Wahlkreis Nürtingen antreten.  Foto: Ralf Just

Unterensingen. Am Freitag, 19. Juli, um 19 Uhr beginnt in Unterensingen die Nominierungsversammlung der CDU, auf der die Nachfolge Michael Hennrichs als Bundestags-Kandidat für den Wahlkreis Nürtingen geregelt werden soll. Auf dem Papier ist es eine klare Sache: Der einzige Kandidat, der seine Bewerbung im Vorfeld bekanntgegeben hat, ist Matthias Hiller. Sollten sich also nicht noch andere Bewerber spontan melden, dürfte seine Nominierung eine Formsache sein und demnach als sicher gelten.

Der 39-Jährige Steuerberater ist Professor für Rechnungswesen und Steuerlehre an der SRH-Fernhochschule in Riedlingen und hat schon vor 20 Jahren erste konkrete Erfahrungen in der Politik gesammelt, als Mitglied des Nürtinger Gemeinderats. Seine Bewerbung als CDU-Kandidat für den Wahlkreis Nürtingen hatte er bereits im Januar öffentlich gemacht – ohne dass ihm bislang jemand in die Parade gefahren wäre.

Unterstützung erhält Matthias Hiller unter anderem von der Kirchheimer CDU-Landtagsabgeordneten Natalie Pfau-Weller, die ihn als „einen fachlich kompetenten, sympathischen und bürgernahen Kandidaten für den Bundestagswahlkreis“ bezeichnet: „Er ist erfahren, aber hinterfragt dennoch – und er ist direkt, klar und emphatisch.“ Nach solchen Aussagen dürfte es noch weniger in Frage stehen, dass er die Hürde der Nominierung locker überspringt.

Dass er dann aber irgendwann zwischen Ende August und Ende Oktober 2025 auch tatsächlich in den 21. Deutschen Bundestag gewählt wird, ist damit aber noch nicht gesagt. Das hängt schließlich nicht nur ab vom Ausgang der Wahl im Wahlkreis Nürtingen – zu dem auch Kirchheim und Umgebung zählen. Es kommt auch auf die Auswirkungen der Wahlrechtsreform an. Nach derzeitigem Stand ist es nämlich selbst bei den direkt gewählten Kandidaten nicht mehr ganz sicher, ob sie auch tatsächlich ein Mandat erhalten, weil Überhangmandate vermieden werden sollen.

Aktuell gibt es im Wahlkreis Nürtingen eine kuriose Situation: Weil Michael Hennrich im Februar 2023 sein Mandat niedergelegt hat, ist der Wahlkreis nur noch mit drei statt der vier gewählten Abgeordneten im Bundestag vertreten – und ausgerechnet derjenige, der das Direktmandat geholt hatte, ist ausgeschieden.
 

Bisher lauter Kirchheimer

Seit der Wahlkreis Nürtingen 1965 – damals noch als Wahlkreis Nürtingen-Böblingen – eingerichtet worden war, haben immer die CDU-Kandidaten gewonnen. Und immer kamen diese aus Kirchheim: Anton Stark saß von 1965 bis 1990 im Bundestag, Elmar Müller von 1990 bis 2002 und Michael Hennrich von 2002 bis zu seinem Rückzug 2023. Nun könnte also erstmals ein Nürtinger als CDU-Abgeordneter den Wahlkreis Nürtingen vertreten. Die erste Weichenstellung dafür erfolgt am Freitagabend.