In den ‘Bären’ gehen“, das war in Kirchheim lange Zeit eine geläufige Redewendung. Für viele Menschen war die Kneipe am Rathaus eine Art zweites Wohnzimmer, ein „Gemeindezentrum“, wie ein Gast es einmal formulierte. Das änderte sich, als der Gastronom Michael Holz 2015 aus privaten Gründen aufhörte. Die Betreiberfamilie Nguyen übernahm im Jahr 2016 das Ruder, konnte allerdings nicht an Holz’ Erfolge anknüpfen. Der „Bären“ – man muss es leider sagen – hat seitdem seinen Kult-Status eingebüßt. Sechs Jahre später, im Herbst 2022, war Schluss.
Seit einigen Wochen herrscht nun Dunkelheit in der Kneipe, deren Hauptpächter Dinkelacker Schwabenbräu in Stuttgart ist. Doch am Freitag um 11 Uhr gehen die Lichter endlich wieder an. „Pop’s Burger & Sportsbar“ heißt das neue Restaurant, mit dem die neuen Pächter Christina und Apo Chatzopoulos dem „Bären“ wieder Leben einhauchen wollen.
Im Inneren der Kneipe erinnern nur noch die Stehtische rechts des Eingangs an die alten Zeiten. Massive Holztische und schwarze Stühle im „Industrial Look“ laden zum Essen ein. Das riesige Bären-Graffiti an der Wand ist eine Hommage an den Namen der Gaststätte. Auf vier großen Fernsehern sollen „ausgewählte beliebte Sportevents“ zu sehen sein. „Am Sonntag zeigen wir das WM-Finale“, sagt Chatzopoulos. Welche Spiele übertragen werden, dürfen die Gäste mitentscheiden.
Burger zu verkaufen ist Apo Chatzopoulos in die Wiege gelegt worden. Sein Vater ist der Betreiber von „Udo Snack“, einem Kult-Imbiss in Stuttgart-Ost, den es dort seit 37 Jahren gibt. „Das ist der Grundstein“, sagt Chatzopoulos. Ein bisschen Rebellion gehört jedoch dazu, und so unterscheidet sich „Pop’s Burger“ (übersetzt: Papas Burger) in vielen Dingen von „Udo Snack“. „Wir bieten ein Restaurant-Ambiente. Unsere Patties stellen wir selbst her. Und natürlich haben wir vegetarische und vegane Alternativen im Angebot“, nennt Chatzopoulos drei Unterschiede.
Die meisten wollen Fleisch
Für die beiden Esslinger ist der „Bären“ bereits das sechste Burger-Restaurant. 2014 haben sie in Esslingen ihren ersten Laden eröffnet. Alle Filialen befinden sich in Stuttgart sowie in den Landkreisen Esslingen und Göppingen. Mit Sindelfingen und Reutlingen steht bereits die nächste Erweiterung an. Wachsen in der Krise? „Wir sind risikoaffin“, sagt Apo Chatzopoulos und lacht. Auch die „Eis-Pra“ nebenan hat das Ehepaar mit gepachtet. Sie soll ebenfalls renoviert und im kommenden Jahr neu eröffnet werden.
Fünfzehn traditionelle Burger stehen auf der Speisekarte, dazu kommen sechs mit vegetarischen oder veganen Patties. Die beliebtesten Burger in ihren anderen Restaurants seien der klassische Cheeseburger, der Chegg-Burger mit Käse und Ei sowie der Barbecue-Burger. „Die meisten wollen immer noch Fleisch haben“, sagt Christina Chatzopoulos. Aber natürlich wachse auch die Nachfrage nach vegetarischen und veganen Alternativen.
InfoRuhetage kennt man bei „Pop’s Burger“ nicht. Das Restaurant hat sieben Tage die Woche von 11 bis 23 Uhr geöffnet. Geplant ist ein Lieferservice, der aktuell noch ausgearbeitet wird. Auch Burger „To Go“ sind möglich. Reservierungen werden unter der Nummer 07021/7377743 entgegengenommen.