Podiumsdiskussion
Wie Lernen sogar Spaß machen kann

Die „Schule von morgen“ steht am 21. Oktober im Mittelpunkt eines Abends in der Kirchheimer Martinskirche. Politik und Wissenschaft sind ebenso vertreten wie Lehrer, Eltern und Schüler.

Ministerbesuche sind an der Freihof-Realschule schon fast Routine: Waren beim Termin zur Schulstraße Ende September der Innen- und der Verkehrsminister vertreten, hat sich für die Podiumsdiskussion am 21. Oktober die Kultusministerin angesagt. Foto: Markus Brändli

Wie kann Schule gelingen? Diese Frage ist mit Sicherheit so alt wie die Schule selbst. Und die Antworten sind so vielfältig wie die Klagen darüber, dass Schule eben ganz oft nicht so recht gelingt. Ein anderes Problem, wenn es um die „richtige“ Antwort geht: Alle glauben, dass sie mitreden können, weil alle jahrlang Erfahrung mit und in der Schule gesammelt haben. Dabei sind es in der Schule häufig die individuellen Herausforderungen, für die der passende Umgang gesucht und gefunden werden soll. Patentlösungen gibt es selten.

Durch das Handyverbot ist es viel ruhiger geworden im Schulhaus.

Marlon Lamour über die neue Atmosphäre an der Freihof-Realschule

Den individuellen Lösungen auf der Spur war Stefan Ruppaner in seiner Zeit als Schulleiter der Alemannenschule Wutöschingen. Sein Buch „Das könnte Schule machen“ trägt den Untertitel „Wie ein engagierter Pädagoge unser Bildungssystem revolutioniert“. Er beschreibt darin, wie es gelingen kann, Schulkultur zu verändern, sodass Kinder und Jugendliche gerne zur Schule gehen, weil es sie begeistert, dort etwas zu lernen – und zwar so, wie es ihren Bedürfnissen und Interessen entspricht, in ihrem eigenen Tempo.

Stefan Ruppaner ist am Dienstag, 21. Oktober, einer der Teilnehmer einer Podiumsdiskussion in der Kirchheimer Martinskirche. Das Thema lautet „Zukunft lernen – Gemeinsam die Schule von morgen gestalten“. Ebenfalls auf dem Podium vertreten sind die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper und der Bildungswissenschaftler Professor Dr. Albrecht Wacker von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Die Moderation übernimmt Marlon Lamour, Rektor der Kirchheimer Freihof-Realschule.

Theorie und Praxis verbinden

Im Vorfeld der Veranstaltung betont Marlon Lamour: „Politik und Wissenschaft sind wichtig. Wir wollen aber – nicht nur auf unserem Podium – möglichst alle Beteiligten am Schulleben zusammenbringen.“ Deshalb sitzen auf dem Podium auch Stefanie Rau, die Vorsitzende des Kirchheimer Gesamtelternbeirats, und Serena Campagna, eine Schülerin der Freihof-Realschule.

Die Wissenschaft erarbeite gute Konzepte. Aber nicht jede Theorie komme in der Praxis vor Ort auch wirklich an, sagt Marlon Lamour. Ein aktuelles Beispiel, wie beides wunderbar zusammenpasst, hat er aber trotzdem gleich parat: das generelle Handyverbot, das seit Beginn dieses Schuljahrs an seiner Schule gilt. Die wissenschaftliche Theorie liefert genügend Argumente für ein solches Verbot. Aber wie sieht es in der Praxis aus? „Es ist viel ruhiger geworden im Schulhaus. Und auch in der Pause lässt sich ein besseres Miteinander beobachten.“ Den Schülern bleibe dennoch mehr als genügend Bildschirmzeit am späteren Nachmittag und am Abend.

Konfliktfreie Kommunikation

Moderne Technik und KI – auch das gehört zu den Themen, die in der Martinskirche zur Sprache kommen sollen. Was brauchen Lehrkräfte als Rüstzeug für den Umgang damit, ist die Ausbildung da überhaupt noch zeitgemäß? Marlon Lamour spricht in diesem Zusammenhang auch die Gesprächsführung an, die in der Lehrerausbildung so nicht vorgesehen ist. Aus seiner Sicht wäre es unerlässlich, dass sowohl an der Hochschule als auch im Referendariat das Handwerkszeug vermittelt wird, wie Kommunikation konfliktfrei gelingen kann.

Die Veranstalter der Podiumsdiskussion – Freihof-Realschule, der Gesamtelternbeirat, die Buchhandlung Zimmermann und die Evangelische Gesamtkirchengemeinde – haben einen wesentlichen Konflikt bereits im Vorfeld entschärft: Eigentlich war die Stadthalle als Veranstaltungsort vorgesehen. Weil dort aber das Foyer saniert wird, war ein anderer Raum gefragt, und bald gefunden: die Martinskirche. Beginn am 21. Oktober ist um 19 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf bei der Buchhandlung Zimmermann in der unteren Max-Eyth-Straße. Mögliche Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich.