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Die Schutzhütte am Waldkindi wird etwas teurer

Bildung Mit den Bauarbeiten am Waldkindergarten in Schlierbach wird voraussichtlich im November begonnen.

Schlierbach. Eine weitere Etappe zur Errichtung des Waldkindergartens am ehemaligen Standort des TSV-Vereinsheims „Villa Berg“ ist geschafft: Die Bauarbeiten wurden nun vergeben. „Wir haben unsere Vorarbeiten als Gemeinde geleistet – die Baugenehmigung ist bereits da“, berichtet Bürgermeister Sascha Krötz. Was noch fehlt ist der Förderbescheid des Landes, mit dem die Gemeinde allerdings täglich rechnet. Die Förderquote von über 50 Prozent der Baukosten macht auch für Rat und Verwaltung das Ausschreibungsergebnis etwas erträglicher.

Denn statt wie in der Kostenberechnung mit rund 165 000 Euro veranschlagt, wird die Schutzhütte für den Waldkindergarten mit Gruppenraum, Toiletten und Nebenräumen die Gemeinde vor Abzug der Fördermittel rund 30 000 Euro mehr kosten. Größte Kostentreiber in der Gesamtsumme sind Fenster-, Sanitär- und Elektroarbeiten. Bei der Stromversorgung wird beispielsweise entgegen der ersten Planungen nun doch ein komplett neuer Hausanschluss fällig. Glück gehabt hat die Gemeinde hingegen beim Holzbau: Entgegen der derzeit angespannten Marktsituation liegt das Ausschreibungsergebnis mit knapp 95 000 Euro für dieses Gewerk nur 2 500 Euro über der Berechnung.

„Wir liegen also zunächst 30 000 Euro über dem, was wir ursprünglich angenommen haben“, kommentiert der Bürgermeister das Ergebnis. „Da sind wir angesichts der Kostenexplosion am Bau mit einem blauen Auge davongekommen“, ordnete Jörn Feldsieper (FUW) die höheren Kosten ein und signalisierte für seine Fraktion im Gemeinderat Zustimmung, denn: „Mit dem Waldkindergarten haben wir einen weiteren Baustein, eine tolle Alternative bei der Kinderbetreuung in Schlierbach.“ Auch Kurt Moll (CDU) räumte ein, „dass die höheren Kosten natürlich schmerzen.“ Dennoch steht auch seine Fraktion geschlossen hinter dem Waldkindergarten. Entsprechend beschloss der Gemeinderat einstimmig die Vergabe der Arbeiten. Baubeginn soll bereits im November sein, damit der Waldkindergarten im Frühling in Betrieb gehen kann.

Für Verstimmung sorgen derweil Gerüchte, die herumgehen: Die Gemeinde solle beim TSV auf den Abriss des altgedienten Vereinsheims „Villa Berg“ gedrängt haben, eine Darstellung, gegen die sich Gemeinderäte und Bürgermeister verwahren. „Die Villa Berg wurde auf Beschluss des TSV abgerissen – die Gemeinde hatte damit nichts zu tun“, stellte Bürgermeister Sascha Krötz fest: „Wir sind nicht die Totengräber der Villa Berg.“ Auch Kurt Moll trat den Gerüchten entschieden entgegen. „Das Totenglöcklein für die Villa Berg hat schon lange vorher geläutet. Der Beschluss in der Mitgliederversammlung des TSV war einstimmig. Wir brauchen da also kein schlechtes Gewissen zu haben.“ Gleichzeitig wurde bei allen Wortmeldungen deutlich: Für alle kommen die Gerüchte nicht aus dem TSV – da scheine es sich vielmehr um einen uninformierten Teil der Bürgerschaft zu handeln. Volkmar Schreier