Das kann eigentlich kein Zufall sein. Am Montag und Dienstag hat die Polizei gleich fünf Einbrüche in Vereinsheime gemeldet. „Wir prüfen einen Zusammenhang, der liegt auch nahe“, bestätigt Martin Raff, Sprecher des Polizeipräsidiums in Reutlingen.
Auch das Landgasthaus Zum Michel an der Eisenbahnstraße in Linsenhofen suchten die Einbrecher heim. „Die Vorgehensweise ist wirklich seltsam“, sagt Inhaber Tobias Eppinger-Harnisch. Mit Brecheisen hebelten die ungebetenen Gäste die massiv gesicherte Eingangstür auf. „Die muss ich komplett ersetzen“, sagt der Wirt. Derzeit ist sie gesichert, damit niemand herein kann. Die Polizei beziffert den entstandenen Sachschaden auf rund 4000 Euro.
Die Tat muss sich in der Zeit zwischen Sonntag, 21.45 Uhr und Montag, 9 Uhr, ereignet haben. Was Eppinger-Harnisch aber vielmehr Kopfschmerzen bereitet ist, dass die bislang unbekannten Täter nichts haben mitgehen lassen. Was bezweckten die Einbrecher mit der Tat? Auch die Vereinsräume – das Gebäude gehört dem Hundeverein SV OG Hohenneuffen – wurde durchsucht, eine kleine Geldkasse geöffnet. Die war aber leer. Auch in der Gaststätte sind keine Schätze zu finden. „Wertgegenstände und Geld nehme ich immer mit“, sagt der „Zum Michel“-Wirt.
Mario Iafelice, Wirt des „Bella Vista“ im Vereinsheim des TSV Linsenhofen (Im Käppele), weiß Ähnliches zu berichten. Auch dort verschafften sich Einbrecher zwischen Sonntag, 20 Uhr, und Montag, 10 Uhr, mit roher Gewalt Zutritt zu den Gasträumen. Zwei Türen sind nun kaputt und müssen ersetzt werden. Bis dahin sind diese provisorisch verschlossen. „Es fehlt nichts. Das ist schon seltsam“, bestätigt auch der Inhaber des Restaurants. Nur eine schwarze Teekiste sei beim Einbruch zerstört worden. Wertsachen oder Geld gebe es im Lokal nachts ebenfalls nicht zu holen. Es ist nicht das erste Mal, dass in Iafelices Lokal eingebrochen wird: „Letztes Mal war der Sachschaden noch erheblich höher“, erzählt der Wirt, der nun genauer auf „verdächtige Sachen“ achten will.
Doch die beiden Gastronomen sind nicht allein mit ihrem Ärger. Eingebrochen wurde in der Zeit zwischen Sonntag, 20 Uhr, und Montag, 10 Uhr, ebenfalls im Vereinsgebäude des TSV Frickenhausen (Abteilung Tennis) an der Hegelstraße. Auch dort drangen die bislang unbekannten Täter gewaltsam in das Gebäude ein. Hier wurde ebenfalls ein Sachschaden angerichtet und nach Kenntnis der Polizei nichts gestohlen.
Doch nicht nur in Frickenhausen und Linsenhofen kam es in diesem Zeitraum zu Einbrüchen. In Nürtingen nahmen die ungebetenen Gäste das Vereinsheim der Hundefreunde Nürtingen und Umgebung an der Straße Schollenhölzle ins Visier. Die Polizei kann die Tatzeit zwischen Sonntag, 16 Uhr, und Montag, 11.30 Uhr, eingrenzen. Das Muster passt zu den anderen Taten. Die Tür wurde auch hier mit Gewalt aufgebrochen. 1000 Euro Sachschaden korrespondieren mit einer geplünderten Getränkekasse. Ungefähr im gleichen Zeitraum schlugen die Täter auch beim Vereinsheim des Tennisclubs in Reudern an der Hülenbergstraße zu. Die Eingangstür wurde aufgehebelt, einige Süßigkeiten gestohlen und am Ende überstieg wieder der entstandene Sachschaden um ein Mehrfaches den Wert des Diebesgutes. Zwar kann die Polizei nicht hundertprozentig ausschließen, dass Einbrecher unabhängig voneinander unterwegs waren. Doch es spricht einiges dafür, dass die Taten zusammenhängen. Zumal alle betroffenen Vereinsheime außerhalb liegen und die Täter dort weniger mit unliebsamen Zeugen rechnen müssen. Noch tappt die Polizei im Dunkeln. „Wir haben noch keine Täter ermittelt“, sagt Polizeisprecher Martin Raff.
Hinweise zu den Vorfällen nimmt das Polizeirevier Nürtingen unter Telefon (0 70 22) 9 22 40 entgegen.