Zwischen Neckar und Alb

Geldsegen für die Museumsroute

Region Der Bund fördert mit 200 000 Euro Erlebnis- und Informationsangebote an dem Radweg zwischen Weil der Stadt und Nürtingen. Das soll den Standort aufwerten.

Das Nürtinger Stadtmuseum ist das letzte von vielen auf der Museumsroute.Foto: Jürgen Holzwarth
Das Nürtinger Stadtmuseum ist das letzte von vielen auf der Museumsroute.Foto: Jürgen Holzwarth

Die Museumsroute beginnt in Weil der Stadt. Sie ist ungefähr 70 Kilometer lang und folgt von Weil der Stadt dem Würmtal über Grafenau, Aidlingen und Ehningen bis Mauren, dann geht es nach Holzgerlingen. Über Schönaich und Waldenbuch erreicht der Weg das Aichtal und führt von dort hinunter zum Nürtinger Stadtmuseum.

Zwölf Kommunen der Landkreise Esslingen und Böblingen haben sich daran beteiligt. Zu besichtigen gibt es unter anderem das Keplermuseum in Weil der Stadt, Heimatmuseen in Grafenau, Holzgerlingen, Schönaich und Grötzingen, in Waldenbuch das Museum Ritter und das Museum für Alltagskultur, dazu kommen das Häfnermuseum in Neuenhaus und das Bäckereimuseum in Aich. In Nürtingen warten neben dem Stadtmuseum noch die Sammlung Domnick und die Stiftung Ruoff.

„Wir werden nach dem Vorbild der Route der Industriekultur im Filstal die Museumsroute mit Informations- und Erlebnisstationen noch attraktiver machen“, erläutert Regionaldirektorin Dr. Nicola Schelling die Planungen. Ziel ist es, in der Projektlaufzeit bis Ende 2018 ganz neue Formen der Informationsvermittlung im Grünen zu finden - analog und digital.

So aufgewertet soll die Museumsroute die Identifikation mit der Landschaft fördern und ganz besonders „Zugezogene“ ansprechen. Dafür sollen bei der Planung Ansprüche unterschiedlicher Gruppen von Erholungssuchenden berücksichtigt werden. Und ganz nebenbei werden die Landschaftsräume noch besser vernetzt, da auch Nebenrouten und neue Anbindungen geplant sind.

„Wir freuen uns, dass unser Konzept für ganz neue Qualitäten von Aufenthalts- und Informationsangeboten im Freien bei der bundesweiten Ausschreibung Anerkennung gefunden hat“, erklärt Schelling. Eine gute Grundlage für den Erfolg sei der bereits ausgearbeitete Masterplan für den Landschaftspark Schönbuch gewesen. Der Landschaftspark Region Stuttgart sei ein wichtiges Standbein vorausschauender Standortpolitik. Beim offiziellen Projektstart wurde mit den Bürgermeistern der beteiligten Kommunen das weitere Vorgehen abgestimmt. Sie bezeichneten es als ganz großen Erfolg, dass Geld des Bundes für dieses Projekt in die Region Stuttgart geholt werden konnte.

Projektbeteiligte und wichtigste Impulsgeber sind vor allem die Museumsrouten-Anrainer. Sie alle haben bereits am Masterplan Schönbuch mitgearbeitet. Weil der Stadt und Nürtingen als Start- und Zielpunkt werden in die weiteren Projektüberlegungen eingebunden.

Als wissenschaftliche Partner wurden die Universität Tübingen mit ihrem geografischen Institut sowie Experten für digitale Visualisierung gewonnen.

Was passiert nun konkret in den Gemeinden im Kreis? In Nürtingen, so die Auskunft der Pressestelle, sind Infostelen geplant. Die Wegeführung soll optimiert und weitere Sehenswürdigkeiten wie die Villa Rustica in Oberensingen angebunden werden. Die genaue Routenführung steht allerdings noch nicht fest. Daher ist noch nicht bekannt, wie hoch die Kosten sein werden und mit welchem Betrag Nürtingen bedacht wird.

Auch in Aichtal ist die Freude groß: „Die genannten 200 000 Euro werden für Maßnahmen beziehungsweise Projekte bereitgestellt, die direkt am Museumsradweg andocken. Diese Projekte müssen erst noch entwickelt werden. Hierzu wird der Verband Region Stuttgart zu Workshops einladen, bei denen Ideen und Anregungen eingebracht und daraus Projekte entwickelt werden können. Denkbar wäre beispielsweise eine kleine Nebenroute zum Museumsradweg, die an einem historischen Gebäude vorbeiführt oder zu einer schönen Grillstelle mit historischem Hintergrund“, sagt Bürgermeister Lorenz Kruß.

Die Vergabe der Fördermittel (Projektlaufzeit bis Ende 2018) erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt separat. Die Höhe der Zuwendung richtet sich nach dem Projekt. Deshalb kann derzeit keine Aussage darüber gemacht werden, wie viel Geld bei welcher Stadt oder Gemeinde ankommt.pm